Was für ein Tag. Ich war zweimal in Japan, jeweils für ein paar Minuten, wir wollen ja nicht übertreiben.
Ja, ne. Da wir gerade zwei Kurzstipendiaten aus Japan hier haben, Roku und Kaho, ich hab sie bestimmt schon mal erwähnt, weil sie sich um uns in Japan gekümmert haben, sind wir wegen Kaho heute nach Berlin gefahren. Sie hat für ihren Aufenthalt in Deutschland das Forschungsthema "Waldorfschule" und hatte einen Interviewtermin in Berlin mit einem Lehrer oder so. Ich wurde gefragt ob ich mit will und da ich eh nach Berlin musste um mein Visum für das Jahr in Tokyo zu holen, hab ich das doch praktischerweise verknüpft.
Es ging um schreckliche 8 Uhr früh öos, was nach einen ziemlich schlaflosen Nacht anstrengend ist, aber nach einem gekonnten Koffeinschock, ließ sich das soweit ertragen. Eineinhalb Stunden Fahrt mit der Bahn, sie war pünktlich, und einer kleinen Odysee mit den Berlinern Bussen, ging es dann erstmal in die Japanische Botschaft, damit ich zeitnah das Visum mit Hilfe des Certificate of Egilibility (oder wie auch immer, ein grausames Wort) beantragen konnte, um es abends mitzunehmen. Kein Problem, Viertelstündchen Formular ausgefüllt und Erklärungen bekommen und dann ging es irgendwo hin, wo wir was gegessen haben.
Es nannte sich 100-Wasser Café und auch wirklich dem Künstler Hundertwasser gewidmet. Schick, aber der Burger war nicht so der Bringer. Kaho hat natürlich traditionelle deutsche Küche, sprich Kartoffeln, genossen.
Wir sind ein wenig umhergewandert und haben Kaho dann ein wenig zu spät zu ihrem Termin gebracht. Vorbei an dem Reichstag und dem Brandenburger Tor hatte sie den Termin im Gebäude der "Grünen". Irgendwie passend, oder?
Da wir in dieses offizielle Gebäude, wie bei der Botschaft, nicht zusammen rein durften, haben wir Martin als Dolmetscher mitgeschickt und haben uns dann zu fünft (Petra, Katha, Eva, Juri und ich) bei 'nem lecker Kaffe bei Starbucks das Brandenburger Tor begutachtet. Ich war jetz schon zweimal in Berlin, aber die "wichtigen" Sehenswürdigkeiten hatte ich noch nicht gesehen. Egal, nachgeholt.
Um die Zeit zu vertreiben und ein wenig den Östrogenüberschuß loszuwerden sind wir ein wenig zielos in der gGgend rumgewandert, haben ein wenig gezickt ^^ und dann als der Anruf kam, dass Kaho noch die Schule in einem anderen Teil der Stadt ansehen darf, auch wieder zur japanischen Botschaft. Natürlich haben wir unterwegs noch ordentlich Quatsch gemacht.
Unterwegs gab es dann einen Kreislauf der nicht mehr wollte sodass wir nach starken Verlusten zu dritt kurz noch mal "nach Japan rüber" sind, um das Visum zu holen. Ach, das sieht so hübsch aus. Um ein Potrait von mir sind Blümchen und Glitzerfächer. Ein wenig kitschig, aber auch irgendwie schick.
Back to Dunkin Donuts, wo wir uns getrennt haben und Yvonne konnte ja natürlich nicht an einem Donutladen vorbei und hat sich mit einem solchen einen zweiten Kaffee gegönnt. Keine gute Idee, also langfristig gesehen. Kurzfristig, auf der Suche nach den beiden Zurückgelassenen, die wir in einem Unterwäscheladen dann wieder aufgegabelt haben, hat sich der zweite Koffeinflash des Tages bemerkbar gemacht und ich habe über jeden Scheiß gegiggelt. Lachflash ahoi. Egal, Spaß ist immer super.
Alle zusammen sind wir von dem Reichstag weiter zum Alexanderplatz (auf dem Bild ist allerdings noch der Potsdamer Platz zu sehen), wo die schicke Gedächtniskirche mit dem potthässlichen Etwas daneben steht. Grund: wir wollten noch in einen Asialaden. Aber dieser Teil ist egal, lieber erzähl ich, dass als ich das erste Mal die Gedächtniskirche gesehen habe, gegen die Sonne als Silhuette (richtig geschrieben?), dachte: "Das ist der Dunkle Turm".
Wer "Der dunkle Turm" von Stephen King gelesen hat, weiß bestimmt was ich meine, für alle anderen: das ist der Mittelpunkt der Universen und das Ziel des Revolverhelden Roland Deschain, das er in 7 Bänden zu erreichen versucht. Das ist mein Lieblingsbuch, wenn ich alle Bände unverschämterweise zusammenzählen darf. Nur zu empfehlen.
Langsam müde und abgespannt, der Koffeinflash ließ auch wieder nach, ging es zurück zum Hauptbahnhof, unterwegs um zwei Leute erleichtert, die in Berlin blieben, und dann wieder um eine Person bereichert, weil die Welt so klein ist, und eine weitere Japanologin zu unserer Gruppe stossen ließ. Spannend. Mir aber mittlerweile egal, weil das Koffein endlich auf natürliche Weise bei mir zu wirken anfing: ich wurde müde. Tja, bei mir Kaffee eher ein Einschlafmittel, neben dem Genuß natürlich.
Also auf der Rückfahrt geratzt.
Es war ein schöner Tag, anstrengend aber schön und vor allem erfolgreich. Und wie immer kam mir der Gedanke: Hier möchte ich nicht wohnen....aber wer weiß, wo einen das Studium dann irgendwann hintreibt....
Öhhh...O.O....Schaum!
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