Samstag, 26. März 2011

2 Wochen nach dem Erdbeben

Ich bin nun schon seit gut eineinhalb Wochen in Deutschland. Hänge im Haus meines aters alleine rum, lass mich täglich von meinen Pateneltern versorgen. Also, ich habe darüber kein Mitspracherecht, ich werde einfach erbarmungslos gemästet. Das ist ohne Sport natürlich nicht so schön, aber wenn man alles in Tokyo zurücklässt was man zum Sporten braucht, ist das doof. Und den würd ich gern betreiben, da ich beim Ausdauer meine Gedanken und Probleme ordnen und lösen kann.
Aber das kann ich nicht,also dröbbel ich vor mich hin. Gönne mir zweimal täglich eine tödliche Dosis Nachrichten in den meines Erachtens entweder nichts Neues bezüglich Japan kommt, oder neue Horronachrichten, die, es gibt viele Gegenmeinungen, übetrieben dargestellt werden.
Ich will nicht bestreiten das die Lage dort drüben gefährlich ist, aber die deutsche Nachrichten berichten ohne Vergleichswerte bezüglich erhöhter Strahlung o.ä. Da reisst das Ganze natürlich ins Grausame.
Die Tatsache, das sich mein Leben dort noch immer halbgelebt zurückgelassen habe, hebt meine Stimmung auch nicht. Und Argumente, dass ich das überwinden werde und meine Gesundheit vorgeht, verstehe ich auch.
Der Gedanke, warum die Arbeiter dort so langsam sind ist immer in meinem Kopf. Und die Antwort, das sie doch ihr Bestes tun auch. Trotzdem passt beides nicht zusammen. Das Wissen wie japanisches Arbeiten funktioniert blockt die Hoffnung, dass die mal fertig werden. Und ich habe auch kein Verständnis dafür, dass die Arbeiter mit den schweren Verbrennungen getadelt werde. Grundsätzlich versteh ich die Idee hinter dem Tadel, aber menschlich gesehen..nein, geht nicht.

Dazu kommt die Sorge, was meine Freunde machen, sowohl japanische als auch die französischen, englischen...einfach alle. Gerade heute habe ich eine Mail bekommen, aus Shizoka, südlich von Tokyo, das noch immer Nachbeben sind, aber die Angst vor der Radiokativität größer ist. Und sie gehört nicht zu den Japanern, die auf englische Nachrichten zurückgreift.
Wiederum hab ich eine Mail von jemanden bekommen, der Amerikaner ist, und dementsprechend alles mitbekommt. Das die Lage in Toyko noch immer okay sei und auch nicht schlechter zu werden scheine, schreibt er.

Dieser Blogeintrag ist absolut wirr, das merke ich auch, aber mein Kopf lässt sich gerade nicht ordnen, da sind soviele Sachen die ich sagen möchte. Hätte ich für die Radiointerviews tun können, aber es gehört nicht öffentlich. Ich möchte nicht rumheulen wie schlecht es mir geht, den Japanern geht es bei weitem schlechter, aber es gibt zuviele Institutionen von denen ich eine Empfehlung erwarte, oder Leute von den ich ein gewissen Mass an Akzeptanz oder Verständnis möchte. Krieg ich aber nicht, also muss ich selber Plan A in Plan B umwandeln. Aber immer mit dem Gedanken (und der Hoffnung) der Rückkehr im Hinterkopf.

Es geht mir gut, falls das jetzt einige bezweifeln. Körperlich -trotz Mästung- definitiv, psychisch, naja sollte in diesem Fall auch durchaus normal sein. Die Japaner werden das packen. Und hier scheint die Sonne, das muss doch auch zu was zu gebrauchen sein.

Freitag, 18. März 2011

Shô ga nai – Eine Woche nach dem Beben in Sicherheit

Es ist jetzt eine Woche her, dass wir in Tokyo das Erdbeben mitbekommen haben. Ich denke ich brauche die Tatsachen, das Fukushima mit seinen vier Reaktoren kurz vor dem GAU steht nicht unbedingt weiter vertiefen.
Ich will nur unsere „Flucht“ unsere Erlebnisse beschreiben.
Das Beben am Freitag und der Tsunami waren in keinster Weise gefährlich für uns, meines Erachtens ist Tokyo nicht irgendwo wirklich beschädigt und auch das Wasser ist weit genug entfernt. Das Telefonat mit meiner Mutter hat auch mein Eltern beruhigt, aber am Samstag kam dann die Neuigkeit das es arge Probleme in Fukushima, Werk I., gibt. Tabea hat mir ihrer Freundin entschlossen schnell zu fliehen und ist am Sonntag aufgebrochen. Wir verbliebenen vier Mädels, Nicole, Sophia und ich im Wohnheim und Caroline bei ihrem Freund, wollten ausharren. Es erschien uns in keinster Weise bedrohlich. Auch die Franzosen sind soweit angehalten worden in Japan zu bleiben.
Abends hatte ich noch ein Gespräch mit beiden meiner Eltern per Skype, und das war einer der Momente, dich mich gebrochen haben. Beide meiner Elternteile war in Panik, hätte ich es gesehen, hätten sie mich bekniet zurückzukehren, aber ich hat sich in mir gesperrt. Ich wollte nicht. Ich kann das alles doch nicht zurücklassen, was ich hier aufgebaut habe, auch wenn es vergleichsweise wenig ist. Die Tränen meiner Eltern haben mich gebrochen, ich habe angefangen zu weinen und ja, ich wäre bereit gewesen in ein Flugzeug zu springen. Aber das Herz hat NEIN! geschrien.
Ich habe um eine Pause gebeten um mit den Mädels zu diskutieren, wir bewegen uns nur in der geschlossenen Gruppe. An sich waren sie auch der Meinung, dass wir bleiben, aber wir haben uns auf eine Diskussion nächsten Tag geeinigt, so schnell kommen wir eh nicht aus dem Land. Ich habe Yo weinend angerufen er möge bitte zu mir kommen und kurz zur Seite stehen. Er kam sofort. Und er ist bisher (neben meiner Familie) der Einzige dem ich es soweit erlaubt habe mich wirklich am Boden zerstört zu sehen und mich auch trösten zu dürfen, ich war fertig.
Ich habe ihn gebeten mir beim Skyperückruf an meine Eltern nur Seite zu sitzen und er hat es für mich getan. Damit konnte ich meinen Eltern sagen, dass wir am nächsten Tag, Sonntag, nochmals eingehend darüber sprechen werden und einen Entschluss fassen werden. Momentan, so konnte ich es ihnen versichern, war ich ja in Sicherheit.

Mit den Phantomnachbeben im Körper haben wir die Nacht überstanden und auf Anraten des Professors sind wir Vorräte einkaufen gegangen, weil ein nächtlicher Stromausfall gemeldet wurde. Wir haben gekocht, Nachrichten verfolgt und besprochen was nun zu tun ist. Wir haben uns geeinigt, festen Herzens, zu bleiben. Allerdings haben wir uns noch einräumt, das wir am nächsten Tag in der Uni ein Gespräch suchen um einen Rat der „offiziellen“ Seite einzuholen.
Es ist ja nicht nur das Herz das in Tokyo ist, auch die Kosten des Fluges sind nicht so unbedingt tragbar, man hört von Flugpreisen in Höhe von 2000€.
Ich habe schweren Herzens und weinend meinen Eltern meinen Entschluss gemailt: ich will bleiben, ABER wir warten das Uni-Gespräch ab.
Natürlich musste meine Mutter anrufen, da ich die ganze Zeit bei Skype online war um alle Deutschen zu beruhigen (ich danke wirklich allen, dass ihr euch Sorgen gemacht habt) und das Gespräch eskalierte. Wir haben uns beide weinend angeschrien und haben es unausgesprochen beendet.
Da wir die Mädchen im Wohnheim alle fertig waren aufgrund der Gespräch mit den Eltern, sind wir in das Studierzimmer rum uns abzulenken. Auch Yo sollte dazu kommen. Da hat auch alle soweit funktioniert, bis er dann rein stürmte und sagte, das ihn seine Botschaft angerufen hat, er soll jetzt sofort Tokyo verlassen. Es sei nicht mehr sicher. Yo's Panik in den Augen und die Tatsache das Frankreich, der Staat der seine Landsleute in Japan haben will, ihn aus der Stadt ruft, hat uns Angst gemacht. Auch die Mail von Caro, als ich ihr das erzählt hab, dass ein neues Erdbeben in Tokyo mit einer Stärke von 7 angekündigt worden ist, hat uns dann zu dem Entschluss gebracht Flüge zu buchen.
Erdbeben allein: kein Problem, aber Erdbeben und Reaktoren die nicht kontrolliert werden können: ungut.
Sofort haben wir Flüge heraus gesucht und auch Caro Bescheid gedacht das wir abhauen. Da ihr Freund keinen Pass hat, war ihr Plan in den Süden zu gehen. Als wir dann einen guten Flug (den Luxus uns 1000€ zu sparen haben wir uns gegönnt) gefunden haben, kam ein Anruf und Caro sagte unter Tränen, dass sie mitkommt. Kein Ding, wird mit gebucht. Sophia konnte es glücklicherweise per Kreditkarte bezahlen...
Ich bin schnell raus und wollte zu Yo um zu erzählen, dass wir einen Flug haben, da steht er bereits mit gepackten Koffern im Innenhof. Seine Familie hat ihre Macht genutzt und er soll SOFORT ein Taxi nehmen und abhauen. Das hat mich getroffen. Mein bester Kumpel ist so gut wie weg. Natürlich hab ich ihn zum Taxi geholfen, kein Ding. Aber es war hart wie schnell es doch jetzt alle geht.

Die Nacht hab ich bis auf drei Stunden genutzt, die habe ich mit Schlaf gefüllt um die „offiziellen“ Gänge des nächsten Tages (Montag) machen zu können, damit wir (Dienstag) vorbereitet fliegen können.
Ich habe im Wohnheim Bescheid gesagt und man konnte unsere „Panik“ nicht verstehen. Aber man hat uns geholfen mit Taxi rufen und allem Drum und Dran. In der Uni haben wir Bescheid gesagt und man hat es akzeptiert. Uns Deutschen war es wichtig eine Re-Entry-Erlaubnis zu haben, damit wir, wenn es sicher ist, wieder als Student zurückkommen können. Aber was uns die Chefin dort rausgesucht hat, hätte uns mindestens 4 Stunden Zeit gekostet, die Zeit hatten wir nicht, wenn wir abends noch den Bus zum Flughafen nehmen wollten. Der hat sich dann aber auch auf um 15 Uhr verschoben, sonst käme kein anderer. Soweit ich weiß, soll es auch der Letzte gewesen sein. Also hastig alle gepackt.. Und das war schwer. Was lässt man zurück? Was braucht man? Kommt man zurück? Was wenn nicht?
Ich hab eigentlich nur Unterlagen, Winterklamotten eingepackt, der Rest ist mit mir wichtigen Dingen gefüllt worden. Keine Zeit um Pakete zu packen.
Um 15 Uhr nehmen wir auch den Bus, ohne Caros Freud, der aber einen Flug in den Süden genommen hat und im Bus war auch einer von der Uni, der für uns sorgt. Er hat seine polnische Frau und Kind zum Flughafen gebracht, bleibt aber selber im Land.

Damit waren die brenzligen Sache geklärt und wir waren am Flughagen und hatten noch 15 Stunden zu überbrücken. Das hat man mit WiFi-Internet und aktuellen News gemacht, Gespräche mit Chinesinnen, das deutsche Radio hat mich angerufen uns interviewt und man hat versucht zu schlafen. Aber selbst das hat kaum funktioniert, weil es noch Problem mit den Tickets gab. Es wurde nicht abgebucht und wir haben den Eltern in D-Land gesagt sie mögen da mal Druck machen. Angeblich hätte Sophia die falschen Kreditkartendaten eingegeben, wodurch nichts abgebucht werden konnte. Lüge, da sie alle zweimal kontrolliert hat und ich auch, zudem sollten wir ne Kopie ihrer Karte einschicken, wo alle Zahlen korrekt drauf stehen. Zudem hieß es, dass der Wert nicht von der Kreditkarte angezogen werden konnte, zu hoch. Dann hat man es von Caros Mutter angezogen und wir waren offiziell im Kartenbesitz. Allerdings für den zweiten Flug drei Stunden später war.

Dann mit zwei härteren Nachbeben in der Nacht am Flughafen -Tokyo macht echt um 22 Uhr dicht und erst um 8 auf, uns wurden aber Schlafsäcke und Decken gegeben- haben wir alles überstanden und mussten uns nun um die Re-Entry kümmern, aber im Endeffekt war ach das kein Problem und um 13.10 am 15.03 sind wir geflogen und somit der radioaktiven Wolke genau entkommen.
In Kuala Lumpur mussten wir umsteigen und wir haben die News gecheckt. Es war grausam. Zwar sind wir in Sicherheit, aber was ist mit unseren Leuten. Über Facebook erfährt man einiges, aber nicht alle sind dort.
Von dort ging es dann mit weiteren 13 Stunden nach Frankfurt unsere Eltern waren alle da und ich konnte die Tränen, die ich seit dem Landeanflug hatte echt nicht mehr zurückhalten. Ich war sicher, aber mein Herz ist zurückgeblieben. Ich wollte sofort zurück ins Flugzeug. 6 Stunden Autofahrt in den Norden und nun sitze ich hier, ohne Internet, vor der Glotze, und mein Kopf bestätigt mir das es gut war zu fliehen. Aber mein Herz schreit noch immer. Wenn ich beim Nachbar ins Internet gehe, dann schau ich wer was in Japan macht, ob alle sicher sind. Man hat das Gefühl jemanden verraten zu haben. Erschreckend ist auch mein Gefühl, das es nun alle soweit weg ist, es berührt mich nicht mehr. Aber ich weiß genau, das sich nun in diesem Moment eine Sperre errichtet habe und mein Gefühlsausbruch noch bevor steht. Ich habe Angst um Japan, um meine Freunde um meine „Familie“ dort. Ich weiß nicht, wie meine Zukunft, das nächste Semester aussieht, ich weiß gar nichts. Ich kann nur das Beste hoffen, und selbst das scheint im Moment eher schlecht zu sein. Und ich kann nichts tun, ich kann nicht für meine Leute da sein.

Nachtbemerkung: Shô ga nai, heißt übersetzt soviel wie „Da kann man nichts machen“ „Passiert halt“. Mit diesem Spruch habe ich mich über Wasser gehalten uns die recht verschlossene Mentalität der Japaner übernommen. Es ist auch vorher schon zu meinem Lebensmotto dort geworden, und so bitter es ist, ich weiß, bzw. gehe stark davon aus, dass Japan so denkt und sollte es, was keiner hofft, zum GAU kommen, die Japaner es als Schicksalsschlag akzeptieren und wieder aus ihrer Asche neu und stark entstehen. „Man kann nichts machen, wir müssen damit leben und machen es jetzt wieder besser.“

Freitag, 11. März 2011

Und es tat sich die Erde auf

Weil es, böse Worte, in Deutschland hohe Wellen schlägt: ich schreib mal eben auf wie ich PERSÖNLICH das Erdbeben erlebt habe.
Ich war mal wieder mit Yo und Nicole sporten und weil uns das anstrengt, geniessen wir die kostenlose Dusche. Mittendrin, fast fertig denke ich "Uah, wir mir gerade schwindelig? Hab ich gesoffen?" Oh, nö, och Mensch cool man kann ein Erdbeben auch im 3 Stock merken. Ist ja lustig.
Ja, ne, es hat nur leicht angefangen und wurde immer stärker. Ich dachte, ich sollte aus der kleinen Duschkabine raus. Mit Handtuch bekleidet standen Nicole und ich im Vorraum und es wurde immer noch doller. Es schwankte das Gebäude und ich hatte Angst, ja. Aber als ich Nicoles Angst sah, ging es. Ich hab behauptet, und ich glaube auch fest daran, dass Japans Gebäude dafür gebaut wurden und das aushalten. Aber trotzdem, es ist nicht richtig, dass es sich so bewegt. Wie haben uns gedacht, naja, es schwächt ab, so nach ein paar Minuten, duschen wir weiter. Naja, da ich fertig war und es noch nicht nachgebebt, hab ich gedacht, zieh ich schnell meine Sachen an und geh nach vorne zum Trainingsraum um mal nachzuhaken. Gesagt, getan. Aber, es war keiner im Raum und die Tür zum Treppenhaus geschlossen. Scheiße.
Hab ich Nicole gesagt, also haben wir uns beide schnell angezogen und die Sachen geschnappt. Es war wieder ruhg. Und der Trainer war wieder da. Ich hab gefragt was wir hätten machen sollen, was zu machen ist und ob er weiß wie schlimm es war. Während er sprach bebte es wieder leicht und er sagte, es wäre auf alle Fälle gut, raus zu gehen. Also raus.
Es war kalt. Wo ist Yo? Er war schon vorher fertg, aber ich wusste nicht wo er ist, was er macht. Und was ist mit den Mädels? Ich konnte niemanden erreichen, kein Handynetz.
Also sind wir nach Hause, kurz Gemüse gekauft und ein heftigeres Nachbeben abgewartet. Bei dem Nachbeben standen wir vor einem Gamecenter und die Leute kamen ruhig und geordnet heraus. Keine Panik. Ich bin verwundert, aber so manche Gesichter voller Angst haben mir auch Angst gemacht. Wenn japaner, die doch Erdbeben kennen, Angst haben, dann war das heftig.
Im Wohnheim haben wir dann erfahren wo wir uns zu sammeln haben, wenn es schlimmer wird. Yo war glücklicherweise schon da. Er konnte mich auch nicht erreichen und meine Mail kam erst Stunden später an. Ich war erleichtert.
Weil wir alle nicht wirklich allein sein wollten, haben wir uns in der Küche gesammelt. Erst ohne Heater, weil der bei den Schwankungen nicht lief. Und kochen durften wir erst auch nicht. Gas ist nicht gerade gut.
Aber im Endeffekt haben wir zusammemn gekocht und dabei die Nachrichten gesehen. Wir dachten es ist ein Nachbeben von dem am Dienstag in Miyaki. Aber nein, See-und Erdbeben. Sendai ist von einem Tsunami verschluckt. Tokyo gehört zu dem roten Bereich was Tsunami angeht. Wir sehen Bilder von zusammengestürzten Häusern nicht allzuweit weg...die Fluten...und die ersten Mails kommen rein. Unter anderem eine SMS aus D-Land, das mein Vater mich nicht erreichen kann.
Und nun kommt das Erdbeben bei mir richtig an. Der Schock oder so. Mir wird bewusst, dass es in D-land in den Nachrichten ist, dass sich Leute Sorgen machen. Ich bin ins Zimmer und hab Mails gecheckt, zumal ich eigentlich ne Handymail losgeschickt hab, aber wer weiß wann die ankommt. Kaum Reaktion aus D-Land im Mailfach, ist ja noch früh dort.
Aber alsich nachher ins Zimmer gegangen bin war eien Flut im Mailfach. Und nicht nur von meinen Eltern, auch von meinenHandballleuten, die meine Mum im radio gehört haben, dass e smir gut geht. Auf facebook haben alle meine Freunde das schlimmsteefürchtet, auch leute, mit denen ich nur einmal oder so gesprochen habe, haben nachgefragt. danke!
Die japanische Nachrichtenerstattung ist hart, aber die Deutsche ist zu heftig. Es wird meines Erachtens nicht abgegrenzt wo wie was ist. Es erscheint noch heftiger.
Was ich an Daten zusammenfassen kann: Japan liegt auf drei Erdplatten. Es gibt zur Zeit rund 300 Tote, man hat gerade viele Leichen im überschwämmten Sendai gefunden. Sendai ist weg. Eine Raffinerie im Norden von Tokyo (Odaiba) ist explodiert udn brennt seit Stunden. Zwei Atomkraftwerke sind aus. In Tokyo ist soweit ich weiß nicht passiert. Man hört Daten von 5 bis 8 was die Stärke des Erdbeben angeht. 5-6 waren es in Tokyo. Man hört von dem schlimmsten Erdbeben aller Zeiten, aber es scheint mir als wahrscheinlicher das es, wie anderweitig gehört, zu den 5 schlimmsten zählt. Bedenkt man das und sieht die Zahl der Toten, die hauptsächlich wegen des Tsunamis gestorben sind, dann halte ich die Zahl für äußerst gering.
Ich danke für eure Sorgen. Ich hoffe, dass ich hier weiterhin sicher bin.

Sonntag, 6. März 2011

Ebisu

Yo hatte heute wieder frei, so wie jedes Wochenende, und da der Junge mit freier Zeit absolut nichts anfangen kann, hat er uns heute, nach einem Ausflug nach Ikebukuro gestern, nach Ebisu entführt. Uns sind in diesem Fall: Nicole, David, die beiden Kurzstipendiaten Alex und Benjamin, und ich.
Nach dem wir usn am Ebisu--Bahnhof getroffen haben, sind wir von dort aus losgelaufen. Und schon als wir rausgekommen sind, hat uns der Stilmix der Häuser umgehauen. Neben gläsernen Hochhäusern waren Backsteinhäuser der alten europäischen Art. Udn ein riesiges Glas-Stahl-Dach war über einen Platz gespannt. Dahinter lag ein, so hat Yo es mir erzählt, echtes französisches Schloss. Es soll Stein für Stein in Frankreich abgebaut und hier wieder aufgebaut worden sein. Nun ist dort ein französisches Restaurant beheimatet.



Weiter ging es durch ruhige und heimilige Straßen wo wir die doch edlen Häuser bestaunt haben. Man merkt, das Ebisu die Gegend reicher Leute ist. Und zwischendrin, so äußerst unwahrscheinlich, ist die Botschaft von Simbabwe. Ohne großen Zaun, ohne Flagge, einfach nur ein Schild an einem Einfamilienhaus. Das hat doch Stil.
Mit einem Abstecher an einem Tempel, klein, niedlich, begleitet von einem Friedhof, sind wir dann zum Happo-en (八芳園) gewandert.


Überall standen in Anzüge gekleidetet Männer, wir gehen von Security aus, herum. Aber sie wiesen uns freundlich den Weg zum Eingang des Parkes. Und dort eingetreten hab ich meinen ersten rosablühenden Kirschbaum gesehen. Ja! Hanami (das berühmte Kirschblütenfest) kann kommen! Im Rudel standen wir dort drunter und haben versucht die besten Nahaufnahmen dieser beliebten Blüte zu bekommen, aber auch die Bonsai die dort standen waren faszinierend.
Leider war die Sonne der Meinung den Tag doch hinter den Wolken zu vernringen und der Frühling hat sich auch noch nicht ganz durchgesetzt, aber der Park ist sehenswert. Neben den blühenden Bäumen, Kirsche, Plaume und Ume (was auch Pflaume ist, aber ne andere Farbe hat) war der künstlich angelegte Teich mit Rauschebächlein wunderschön. Schick ist der Weg um den Teich herum mit Steinen versehen gewesen und abseits standen rote Schirme unter denen man sich setzen konnte. Auch ein kleines Häuschen auf dem Teich, was in dem Sinne kein festen Boden, sondern nur große Steine hatte, hat zum Ausruhen eingeladen.




Neben dieser ruhigen Atmosphäre, fand ich besonders toll, dass hier die ganzen Salaryman hergekommen sind. In ihren schicken Anzüge hat es den Stil noch einmal komplett gehoben. Und das Beste: kostenfrei.
Die Wanderung hat viel Zeit in Anspruch genommen und Alex und Benjamin haben uns dort schon verlassen, da sie zum Essen eingeladen worden sind. Zu viert sind wir dann weiter nach Shiodome, wo uns noch ein Park (Hamarikyutei-en 浜離宮庭園) willkommen heißen sollte.
Als wir dort rausgekommen sind, hat es mich erst einmal an Tokyostation erinnert. Viele Hochhäuser die viele Fenster hatten. In der Dämmerung hat es nochmal einen besonders stilvollen Blick gegeben, da die Fenster geleuchtet haben. So hässlich Großstädte am Tag sind, so schön können sie nachts sein.



Nachdem wir dann den Weg durch die Baustelle zu dem Park gefunden haben, haben wir festgestellt, dass er heute geschlossen hat. Naja, es wurde leider eh schon zu dunkel dafür. Also haben wir usn auf die Suche nach was Essbarem gemacht und sind auf einer Art Fußgängerbrücke über den Straßen von Shiodome gewandert. Die Aussicht war herrlich. Nicht nur war die "Brücke" aus Glas und Holz gestaltet, auch sind wir an einer Reisenuhr aus Metal, die leider 10 Minuten vorher, was wir nicht gesehen haben, ein Glockenspiel aufgeführt hat, zu denen sich wahrscheinlich große Metallfiguren bewegt haben. Edel, edel.
Nach einem Essen sind wir dann auch nach Hause. Nach Shiodome möchte ich nochmal, um den Park wirklich sehen zu können. Wahrscheinlich nächstes Wochenende.^^

Freitag, 4. März 2011

Von Puppen und Filmen

Fassen wir mal zusammen:
Gestern, am 03.03. war Hina-Matsuri. Das ist das Kinder- oder auch Puppenfest in Japan. Traditionell werden dann im Haus Puppen aufgestellt, die die Ränge im Kaiserhaus präsentieren. Und weil ich mal in der Metro eine Werbung von "Tokyo Heart", einer Werbereihe über Tokyos Viertel und Sehenswürdigkeiten gesehen habe, die Ningyocho gezeigt hat, dachte ich, dass wär ja mal spannend, am Puppenfest dort zu sein,denn Ningyocho heißt übersetzt "Puppenstadt". Also bin ich mit Nicole in die unbekannte Welt Tokyos aufgebrochen.
Dort angekommen stratzen wir erstmal in die eine Richtung in der wir die Ningyocho-dori, als die Puppenstadt-Straße vermuten. Es erschien uns irgendwie verkehrt. Zwar wurden da "ningyo-yaki" (wörtlich übersetzt "gebratenen Puppen"- sind aber Kekse mit süßer roten Bohnenfüllung) verkauft und es standen dort auch Uhren mit Puppen herum, aber ansonsten war es nicht sonderlich verspielt dort. Aber am Ende der vermeintlichen Straße haben wir einen Schrein ausgemacht und sind dorthin. Es handelt sich hier um den Suitengu. Gut, sagte mir auch nichts, aber während wir dort standen, haben wir uns gewundert, warum so viele Familie mit Neugeborenen dort standen. Es dämmerte uns, spätestens als wir die Statuen von Hundemüttern und Kappamüttern (ein mythisches Wesen aus dem Wasser das Gurken liebt), dass dieser Schrein wohl für das Wohl von Schwangeren und Neugeborenen sei. Gut, dass erklärt dann auf dem Rückweg auch die vielen Läden mit Schwangerschaftsmode.


Da es nicht viel mehr zu sehen gab, haben wir die eigentliche Ningyocho-dori aufgesucht und sind ihr gefolgt...nur gab es d nichts außer zwei, drei hübsche Hochhäuser. Auf den Stadtkarten haben wir dann gesehen, dass wir in der Nähe von Asakusabashi sind, was für uns hieß, auch in der Nähe von Asakusa. Gut, dort ist es schön, ds Wetter ist schön, da gehen wir hin. Nur war auf der Karte nie Asakusa direkt ausgeschildert und der Weg war länger als wir dachten. Egal.
Unterwegs haben wir ein Klamottenladen gesehen und sind hinein. Es waren echt günstige Sachen dort und für die Abendkleider würd ich glatt magersüchtig werden. Sogar was in meiner Größe war auffindbar. Nicole hat sich in ein Kleid verguckt, es hing nur kein Preis daran (abgesehen davon, dass sie es nicht hätte anprobieren können, weil es wie in so vielen Läden keine Umkleide gab). Als wir die Verkäuferin nach dem Preis fragten kam nur die Frage, ob wir ne Member Card hätten. "Nein." "Ja, ne, das gibt es nur für Leute mit Membercard." "Alle Klamotten?" Ja. Na toll, wir sind da schon echt lange drin gewesen und es ist ja nicht so, dass wir unbedingt wie Ortsansässige aussehen, hätten sie ja mal vorher sagen können. Also kein Kleid für Nicole.
In Asakusa haben wir uns erstmal im Starbucks aufgewärmt und wurden 45 Minuten lang von einer älteren Dame zugequatscht. Ich dachte erst "Woah, red mal langsamer wir sind Ausländer" aber auf wundersame Weise hab ich alles mitbekommen. Gespräch kann man das nicht nennen, weil sie eigentlich ununterbrochen geredet hat. Aber macht ja nichts^^
Kurz noch Mitbringsel für meinen anstehenden Besuch in Shizuoka gekauft und dann sind wir nach Shibuya. Wer ortkundig ist weiß, dass ist nicht gerade um die Ecke. Allerdings der günstigste Weg für uns und Nicole wollte gerne mal hin. Was haben wir dort gemacht? Book Off (erfolgreich OHNE Buch verlassen) und Purikura^^

Und heute ging es dann mit den Kurzstipendiaten aus Halle ins Ghibli-Museum. Alex hat mir so davon vorgeschwärmt, also musste ich hin^^. Und es hat sich gelohnt. Zwar war das Museum mit 1000 Yen recht teuer, aber es ist so liebevoll aufgemacht gewesen. Die Buntgläser sind mit Motiven aus den Ghibli-Filmen versehen gewesen und alles ist kindgerecht gemacht. Ach ja, Ghibli-Filme sind sehr beliebte und berühmte Animationsfilme von einem Studio, das international auch Preise eingeholt hat. Bei uns in Deutschland ist wahrscheinlich "Prinzessin Mononoke" am bekanntesten, allgemein aber auch "Mein Nachbar Totoro".
Man konnte die Art und Weise des Trickfilms durch Beispiele, selber an Kurbeln drehen und so, lernen. Alle Filme waren irgendwie verarbeitet und es gab sogar einen speziellen Kurzfilm den man nur im Museum zu sehen bekommt. Es ging um ein Ei und einen ungebackenen Brotmann. Hört sich komisch an, ist aber echt schön umgesetzt worden. Da man leider nicht im Museum fotografieren durte, ich wollte sooo gerne den Neko-basu (Katzenbus) fotografieren, kann ich nur die Fotos vom Dach mit dem Roboter zeigen.


Anschließend sind wir 5 Deutsche mit unserer Begleiterin Shizuka, die ich noch von vor einem Jahr vom Kurzstipendium kenne, Essen gegangen und mit ihrem Freund noch zusammen zum Karaoke. Woah...Netter Stilmix. Es sind viele japaniche Lieder geschmettert worden, und nicht nur Animesomgs, sonder auch Popsongs und Rock natürlich.
Meine Playlist: "Pay money to my pain - Pictures", "Disturbed- Down with the Sickness" "Mulan - I'll make a man out of you" "System of a down - B.Y.O.B" "One OK Rock- Liar" "Troy and Gabrielle (High School Musical 1)- Breaking Free" "The Calling - Wherever"..ich denke das wars.
Das Tolle daran: Das ist das erste Mal, dass ich "Pay money to my Pain" gefunden hab. Ich hab die bBand hier kennengelernt und sie ist spontan zu meiner Lieblingsband geworden. Und noch besser: mit One OK Rock hab ich ein Lied in Englisch und Japanisch gesungen. Dadurch dass das Japanisch in Kanji war, war das Springen von unserer Schrift in die Japanische ziemlich anstrengend, zumal ich noch nie ein japanisches Lied vorher gesungen hab. Koreanisch wollte ich auch probieren, aber als ich gesehen hab, dass es nur in der einen japanischen Schrift gewesen wäre, hab ich gleich aufgegeben^^
Das war ein lustiger und schöner Tag, das kann man gerne mal wieder machen.

Dienstag, 1. März 2011

Burlesque


Es hat mich mal wieder ins Kino getrieben. "Burlesque" stand auf dem Programm, ein Sing- und Tanzfilmchen.
Die Story ist schnell erzählt: Ein Mädel treibt es von dem Land in die große, große Stadt Los Ageles Sie will singen und tanzen. Während ihrer Jobsuche stolpert sie in den Nachtclub "Burlesque" wo in sexy Dessous einige Mädchen zur Playback-Musik tanzen. Dank einiger Eigeninitiative bekommt sie nen Job als Kellnerin (man kann es auch flirten nennen), arbetet sich zur Tänzerin hoch und durch eine fiese miese Tat einer eifersüchtgen Kollegin nutzt sie Chance und zeigt, dass sie abgöttisch singen kann. Nebenbei ein oder zwei Techtelmechtel mit heißen Kerlen und sie rettet den Nachclub vor dem Aus.
Kommt einem bekannt vor? Jupp, ich sehe das Ganze als Mischung aus "Coyote Ugly" und "Moulin Rouge".
Schauspielerisch, naja. Christina Aguilera als das Mädel ist schon nicht schlecht besetzt, sie kann ja auch singen und tanzen, aber naja, der Charakter ist ein wenig flach. Wobei als Chefin Tess Cher nahezu perfekt ist. Sie erscheint mir als "Puffmutti" doch sehr gut, und ich bin begeistert, dass sie trotz des steinharten Gesichtes noch immer eine gewaltige Stimme hat. Die Frau geht auf die 70 zu, was man ihr (komisch) nicht ansieht.
Auch die männlichen Rollen sind interessant besetzt. Der Herzensmann der dem Girly zum Job verhilft wird von Cam Gigadent gespielt. Ich hab den Herrn in O.C. California kennengelernt, aber er spielt auch den bösen Vampir James in Twilight oder den Bösewicht in "Pandorum" oder aber auch den Bösewicht in "Fighters". Vorrangig ist er für böse Rollen geeignet, und auch hier kann frau ihn für einige Szenen hassen.^^
Weiterhin spielt McDreamy aus "Grey's Anatomy" den zweiten Herren der um das Herz der Hauptfigur kämpft, mit. Und wo wir schon bei O.C. California waren, Sandy Cohen hat auch wieder eine Rolle im Kino ergattern. Ich halte Peter Gallagher für sehr wandelfähig und leider zu gut für diesen Film.
Die Musik, man muss nicht darüber sprechen, neben den Tanzeinlagen und den schönen Kostümen rettet sie den Film. Christinas Stimme, Chers Stimme, ideal.

Fasst man es zusammen: wer einen tiefgründigen Film sehen will, ist hier verkehrt. Wer aber Musicalfilme wie "Moulin Rouge" mag oder überhaupt dem Themengebiet Burlsque erlegen ist, der sollte hier rein gehen.