Samstag, 26. März 2011

2 Wochen nach dem Erdbeben

Ich bin nun schon seit gut eineinhalb Wochen in Deutschland. Hänge im Haus meines aters alleine rum, lass mich täglich von meinen Pateneltern versorgen. Also, ich habe darüber kein Mitspracherecht, ich werde einfach erbarmungslos gemästet. Das ist ohne Sport natürlich nicht so schön, aber wenn man alles in Tokyo zurücklässt was man zum Sporten braucht, ist das doof. Und den würd ich gern betreiben, da ich beim Ausdauer meine Gedanken und Probleme ordnen und lösen kann.
Aber das kann ich nicht,also dröbbel ich vor mich hin. Gönne mir zweimal täglich eine tödliche Dosis Nachrichten in den meines Erachtens entweder nichts Neues bezüglich Japan kommt, oder neue Horronachrichten, die, es gibt viele Gegenmeinungen, übetrieben dargestellt werden.
Ich will nicht bestreiten das die Lage dort drüben gefährlich ist, aber die deutsche Nachrichten berichten ohne Vergleichswerte bezüglich erhöhter Strahlung o.ä. Da reisst das Ganze natürlich ins Grausame.
Die Tatsache, das sich mein Leben dort noch immer halbgelebt zurückgelassen habe, hebt meine Stimmung auch nicht. Und Argumente, dass ich das überwinden werde und meine Gesundheit vorgeht, verstehe ich auch.
Der Gedanke, warum die Arbeiter dort so langsam sind ist immer in meinem Kopf. Und die Antwort, das sie doch ihr Bestes tun auch. Trotzdem passt beides nicht zusammen. Das Wissen wie japanisches Arbeiten funktioniert blockt die Hoffnung, dass die mal fertig werden. Und ich habe auch kein Verständnis dafür, dass die Arbeiter mit den schweren Verbrennungen getadelt werde. Grundsätzlich versteh ich die Idee hinter dem Tadel, aber menschlich gesehen..nein, geht nicht.

Dazu kommt die Sorge, was meine Freunde machen, sowohl japanische als auch die französischen, englischen...einfach alle. Gerade heute habe ich eine Mail bekommen, aus Shizoka, südlich von Tokyo, das noch immer Nachbeben sind, aber die Angst vor der Radiokativität größer ist. Und sie gehört nicht zu den Japanern, die auf englische Nachrichten zurückgreift.
Wiederum hab ich eine Mail von jemanden bekommen, der Amerikaner ist, und dementsprechend alles mitbekommt. Das die Lage in Toyko noch immer okay sei und auch nicht schlechter zu werden scheine, schreibt er.

Dieser Blogeintrag ist absolut wirr, das merke ich auch, aber mein Kopf lässt sich gerade nicht ordnen, da sind soviele Sachen die ich sagen möchte. Hätte ich für die Radiointerviews tun können, aber es gehört nicht öffentlich. Ich möchte nicht rumheulen wie schlecht es mir geht, den Japanern geht es bei weitem schlechter, aber es gibt zuviele Institutionen von denen ich eine Empfehlung erwarte, oder Leute von den ich ein gewissen Mass an Akzeptanz oder Verständnis möchte. Krieg ich aber nicht, also muss ich selber Plan A in Plan B umwandeln. Aber immer mit dem Gedanken (und der Hoffnung) der Rückkehr im Hinterkopf.

Es geht mir gut, falls das jetzt einige bezweifeln. Körperlich -trotz Mästung- definitiv, psychisch, naja sollte in diesem Fall auch durchaus normal sein. Die Japaner werden das packen. Und hier scheint die Sonne, das muss doch auch zu was zu gebrauchen sein.

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