Fassen wir mal zusammen:
Gestern, am 03.03. war Hina-Matsuri. Das ist das Kinder- oder auch Puppenfest in Japan. Traditionell werden dann im Haus Puppen aufgestellt, die die Ränge im Kaiserhaus präsentieren. Und weil ich mal in der Metro eine Werbung von "Tokyo Heart", einer Werbereihe über Tokyos Viertel und Sehenswürdigkeiten gesehen habe, die Ningyocho gezeigt hat, dachte ich, dass wär ja mal spannend, am Puppenfest dort zu sein,denn Ningyocho heißt übersetzt "Puppenstadt". Also bin ich mit Nicole in die unbekannte Welt Tokyos aufgebrochen.
Dort angekommen stratzen wir erstmal in die eine Richtung in der wir die Ningyocho-dori, als die Puppenstadt-Straße vermuten. Es erschien uns irgendwie verkehrt. Zwar wurden da "ningyo-yaki" (wörtlich übersetzt "gebratenen Puppen"- sind aber Kekse mit süßer roten Bohnenfüllung) verkauft und es standen dort auch Uhren mit Puppen herum, aber ansonsten war es nicht sonderlich verspielt dort. Aber am Ende der vermeintlichen Straße haben wir einen Schrein ausgemacht und sind dorthin. Es handelt sich hier um den Suitengu. Gut, sagte mir auch nichts, aber während wir dort standen, haben wir uns gewundert, warum so viele Familie mit Neugeborenen dort standen. Es dämmerte uns, spätestens als wir die Statuen von Hundemüttern und Kappamüttern (ein mythisches Wesen aus dem Wasser das Gurken liebt), dass dieser Schrein wohl für das Wohl von Schwangeren und Neugeborenen sei. Gut, dass erklärt dann auf dem Rückweg auch die vielen Läden mit Schwangerschaftsmode.
Da es nicht viel mehr zu sehen gab, haben wir die eigentliche Ningyocho-dori aufgesucht und sind ihr gefolgt...nur gab es d nichts außer zwei, drei hübsche Hochhäuser. Auf den Stadtkarten haben wir dann gesehen, dass wir in der Nähe von Asakusabashi sind, was für uns hieß, auch in der Nähe von Asakusa. Gut, dort ist es schön, ds Wetter ist schön, da gehen wir hin. Nur war auf der Karte nie Asakusa direkt ausgeschildert und der Weg war länger als wir dachten. Egal.
Unterwegs haben wir ein Klamottenladen gesehen und sind hinein. Es waren echt günstige Sachen dort und für die Abendkleider würd ich glatt magersüchtig werden. Sogar was in meiner Größe war auffindbar. Nicole hat sich in ein Kleid verguckt, es hing nur kein Preis daran (abgesehen davon, dass sie es nicht hätte anprobieren können, weil es wie in so vielen Läden keine Umkleide gab). Als wir die Verkäuferin nach dem Preis fragten kam nur die Frage, ob wir ne Member Card hätten. "Nein." "Ja, ne, das gibt es nur für Leute mit Membercard." "Alle Klamotten?" Ja. Na toll, wir sind da schon echt lange drin gewesen und es ist ja nicht so, dass wir unbedingt wie Ortsansässige aussehen, hätten sie ja mal vorher sagen können. Also kein Kleid für Nicole.
In Asakusa haben wir uns erstmal im Starbucks aufgewärmt und wurden 45 Minuten lang von einer älteren Dame zugequatscht. Ich dachte erst "Woah, red mal langsamer wir sind Ausländer" aber auf wundersame Weise hab ich alles mitbekommen. Gespräch kann man das nicht nennen, weil sie eigentlich ununterbrochen geredet hat. Aber macht ja nichts^^
Kurz noch Mitbringsel für meinen anstehenden Besuch in Shizuoka gekauft und dann sind wir nach Shibuya. Wer ortkundig ist weiß, dass ist nicht gerade um die Ecke. Allerdings der günstigste Weg für uns und Nicole wollte gerne mal hin. Was haben wir dort gemacht? Book Off (erfolgreich OHNE Buch verlassen) und Purikura^^
Und heute ging es dann mit den Kurzstipendiaten aus Halle ins Ghibli-Museum. Alex hat mir so davon vorgeschwärmt, also musste ich hin^^. Und es hat sich gelohnt. Zwar war das Museum mit 1000 Yen recht teuer, aber es ist so liebevoll aufgemacht gewesen. Die Buntgläser sind mit Motiven aus den Ghibli-Filmen versehen gewesen und alles ist kindgerecht gemacht. Ach ja, Ghibli-Filme sind sehr beliebte und berühmte Animationsfilme von einem Studio, das international auch Preise eingeholt hat. Bei uns in Deutschland ist wahrscheinlich "Prinzessin Mononoke" am bekanntesten, allgemein aber auch "Mein Nachbar Totoro".
Man konnte die Art und Weise des Trickfilms durch Beispiele, selber an Kurbeln drehen und so, lernen. Alle Filme waren irgendwie verarbeitet und es gab sogar einen speziellen Kurzfilm den man nur im Museum zu sehen bekommt. Es ging um ein Ei und einen ungebackenen Brotmann. Hört sich komisch an, ist aber echt schön umgesetzt worden. Da man leider nicht im Museum fotografieren durte, ich wollte sooo gerne den Neko-basu (Katzenbus) fotografieren, kann ich nur die Fotos vom Dach mit dem Roboter zeigen.
Anschließend sind wir 5 Deutsche mit unserer Begleiterin Shizuka, die ich noch von vor einem Jahr vom Kurzstipendium kenne, Essen gegangen und mit ihrem Freund noch zusammen zum Karaoke. Woah...Netter Stilmix. Es sind viele japaniche Lieder geschmettert worden, und nicht nur Animesomgs, sonder auch Popsongs und Rock natürlich.
Meine Playlist: "Pay money to my pain - Pictures", "Disturbed- Down with the Sickness" "Mulan - I'll make a man out of you" "System of a down - B.Y.O.B" "One OK Rock- Liar" "Troy and Gabrielle (High School Musical 1)- Breaking Free" "The Calling - Wherever"..ich denke das wars.
Das Tolle daran: Das ist das erste Mal, dass ich "Pay money to my Pain" gefunden hab. Ich hab die bBand hier kennengelernt und sie ist spontan zu meiner Lieblingsband geworden. Und noch besser: mit One OK Rock hab ich ein Lied in Englisch und Japanisch gesungen. Dadurch dass das Japanisch in Kanji war, war das Springen von unserer Schrift in die Japanische ziemlich anstrengend, zumal ich noch nie ein japanisches Lied vorher gesungen hab. Koreanisch wollte ich auch probieren, aber als ich gesehen hab, dass es nur in der einen japanischen Schrift gewesen wäre, hab ich gleich aufgegeben^^
Das war ein lustiger und schöner Tag, das kann man gerne mal wieder machen.
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