Montag, 22. August 2011

Norddeutschland~

Nun bin ich schon fast eine Woche zu Hause, bzw. auf Zwischenstation bei meinen Eltern und versuche nicht allzu sehr Japan hinterher zu trauern.
Überraschenderweise ist es doch recht leicht, wenn man erst wieder im eigenen Land ist. Es ist vertraut, man kennt die Leute, die Wohnung, das Leben. Gut, es handelt sich hier in der ersten Woche um die Wohnung meiner Mutter, aber trotzdem ist es vertraut. Ich habe nicht geweint und ich vermisse aktiv niemanden, was so gesagt er hart ist. Aber es gibt viele kleine Sachen die anders sind.
Ich will was unternehmen. In den letzten Tagen in Japan konnte ich nicht allein herum sitzen, ich MUSSTE raus gehen und was sehen. Und nun hab ich das hier auch, Klar der erste Tag wir entspannt, aber danach hat es mich gedrängt raus zu gehen, und wenn es nicht „shoppen“ ist. Es ist kalt in Deutschland, rund die Hälfte von dem was ich zuletzt in Japan hatte und ich hab so gut wie nichts langes mehr. Also muss ich das aufgestockt werden. Aber der Gang in die Innenstadt lässt einige Unterschiede deutlich machen: die Buspreis sind unmenschlich teuer, da ist sogar die JR günstig und die Verkäufer sind dermaßen kackenunfreundlich. Tschuldigung das ich einkaufen war. Und wo sind all die Farben? Nicht nur, dass es grau in grau und regnerisch ist, irgendwie fehlen allgemein die bunten Farben. Ohm und ja, ich entschuldige mich bei Fremden für jeden Kram, mit angedeuteter Verbeugung oder erhobener Hand..naja, solange ich nicht auf Japanisch anfange.

Es ist irgendwie ein Gefühl von Eingesperrtsein in Lübeck in der Wohnung. Obwohl ich frei bin zu gehen, aber gaaaanz ehrlich, das hab ich da immer, ich hab „allein“ gewohnt, da ist das bei den Eltern immer anders.
Das hat sich dann aber geändert als mein Bruder kam. Er war übers Wocheneden zu Hause und hatte keinen Dienst beim Bund und er hat sich gefreut und ich hab mich gefreut. Und nun war ich an der Reihe seine Leute kennenzulernen. Wir sind so ziemlich sofort zu einem Konzert einer befreundet Band von ihm aufgebrochen und dort haben sich auch all seine anderen Freunde getroffen. Manche kannte ich und manche habe ich kennen gelernt. Ich dachte ich kriege den Kontakt vielleicht nicht hin, aber da brauch ich mir anscheinend auch keine Sorgen machen. Und als das Konzert los ging, Metal vom feinsten: Laut, grunzig, Gitarre, Bass und Drums, da war ich zu Hause. Etwas was ich schon lange nicht mehr erlebt hab, ich hab mich so lebendig und glücklich gefühlt, auch wenn ich die Band nicht kannte, aber das war super. In der Pause bin ich zu Marc, meinem Bruder, und hab einfach nur gegrinst. „Ich hab mich so auf dieses Wochenende gefreut“ sagt er „Du bist ja meine Schwester!“ Ja, das bin ich und er ist mein Bruder. Ich weiß, dass dieses Verhältnis nicht wie jedes Geschwisterverhältnis ist und das ist auch gut so, denn obwohl wir uns vielleicht alle halbe Jahr sehen und kaum schreiben oder telefonieren, ist es sehr eng.
Danach noch schnell in die Rockkneipe in Lübeck aber da mich der Jet lag nun endlich hat, bin ich schnell müde geworden und wir sind nach Hause.
Samstag war dann endlich das Wetter mal hervorragend und wir mussten raus. Es ging gar nicht anders. Mama wollte Rad fahren und ich bin da nun nicht so begeistert, aber okay, ich hab mich breitschlagen lassen und bin mit ihr los geradelt. Marc hat Erledigungen in er Stadt gemacht. Auf dem Top Fahrrad meines Bruders bin ich meiner Mom hinterher am Kanal in Lübeck entlang und zu einer Badestelle gefahren. Das war echt schön. Die Aussicht war herrlich und man vergisst in der Stadt zu sein. Mit den sieben Kirchtürmen, dem blauen Himmel und dem Wasser gibt es ein anders Flair und wir saßen in der Sonne und haben es einfach genossen. Das mir der Hintern dermaßen wehtut erwähne ich am besten nicht, ich bin schließlich seit mindestens 3 Jahren nicht mehr gefahren.
Da aber noch Hanse Week, oder ehemals Harley Days, waren, sind wir noch in die Media Docks, haben ne Wurst (CURRYWURST!!!) gegessen und so einige schicke Motorräder begutachtet. Ach ja, das wär schön, mal wieder selbst zu fahren.
Ab nach Hause, der Hintern tat weh und Marc und ich wollten noch ins Kino. Super 8. Nachdem wir uns nochmal inhaltlich vorbereitet haben, wussten wir, dass es nicht um 8 Kinder mit Superkräften geht, sondern um einen Super-8-Film-Format. Egal. Ich mochte den Film, es war alles drin: Drama, Liebe, Witz, Action, Zombies, Aliens. Es war mal was anderes, nicht so ein abgeschmacktes Thema.
Und dann war auch schon wieder Sonntag. Das heißt Flohmarkt, aber für niemanden war es erfolgreich. Und dann hat Mama mich nach Itzehoe gebracht. Dort wohne ich jetzt erstmal ne Woche mehr oder weniger allein in dem Haus von meinem Vater, weil er im Urlaub ist. Gefüttert werde ich wieder, oder soll ich es mästen nennen?, von meinen Patenteltern.
Zusammen mit Mama hab ich aber noch meine Familie besucht und sie grausam mit 518 Fotos aus Japan gequält. Ich sollte die Show kürzen...aber was ich nie dachte: es ist schon schön mit der Familie zusammen zu sein. Auch meinen Onkel haben wir danach besucht. Ihn habe ich seit 3,5 Jahren nicht mehr gesehen. Er hat sich verändert, was krankheitlich bedingt ist, aber es ist eine positive Entwicklung.
Jetzt frag ich mich gerade, warum genieße ich es auf einmal mit der Familie zusammen zu sein? Werde dich erwachsen? War es die Sorge von jedem während des Erdbebens? Habe ich im Ausland gelernt was wichtig ist?

Egal, das Wetter ist jetzt schön, der Grill wartet (oh ja, das hab ich echt vermisst) und ich will raus.

Mittwoch, 17. August 2011

Und dann ging es ganz schnell...

Ja, unglaublich schnell. Sonntag noch mal eben zwei Freunde getroffen und mit Darts und ner Menge Alkohol verabschiedet, Montag Pakete weggebracht und eine letzte kleine Kochsession veranstaltet und dann flossen die Tränen. Alles was so unreal erschien, nämlich das ich bald im Flieger sitzen werde und das selbstverständliche japanische Leben aufhört ist aufeinmal greifbar. Ein letztes Mal zu dem einen Bahnhof gehen, ein letztes Mal die Freunde sehen, dass ist doch härter als ich dachte. Vor allem, ich weiß nicht ob und wann ich sie jemals wieder sehen werde. Und das ist das Schlimmste. Klar, Internet und Facebook sei Dank, ist Kontakt halten nicht mehr so schwierig, aber es ist einfach nicht Dasselbe.

Dienstagmorgen, Yoann ist so untypisch Yoann und bringt mich, inklusive Koffertragen helfen, zum Kotake-Bahnhof, von wo ich dann mit zweimal umsteigen auf kostengünstigste Art und Weise zum Flughafen bin. Es flossen keine Tränen. Ist aber auch okay. Ich bin mir bei Yo extrem sicher, dass wir uns wiedersehen. Er soll lieber seine letzten beiden Tage geniessen.
Ab geht die Post mit den Bahnen, ganze eineinhalb Stunden gondel ich durch Tokyo bis ich in Narita ankomm und so genau in der Zeit, dass mein Schalter in genau dem Moment aufmacht und ich gleich meinen Koffer abgeben kann. Wunderbar, und nun? Was mach ich nun die letzten drei Stunden am Flughafen? Allein?
Ich hab mir nen Kaffee gegönnt, die letzten Mails geschrieben, ach, was werd ich mein geliebtes Handy vermissen, Tränen zurückgehalten und ne Stunde vor Boarding hab ich mich durchleuchten und kontrollieren lassen. Kein Bombenalarm, wie langweilig. Und natürlich hab ich ne sehr penible Kontrolleurin abbekommen, die meine Gaijin-Card, meinen Personalausweis für Japan, eingesackt hat. Mist.
Ich hab immer noch Zeit, also geb ich mein letztes Geld für Mitbringsel, die ich behalten werde^^, aus. Ich wollte meine Zeitschrift kaufen, aber die hatten sie nicht am Flughafen, sowas.
Und dann ab an Board, Wunderbarerweise saß ich in der Mittelreihe in der Mitte. Ganz grandios, schlafen erschien mir nicht möglich. auch funktionierte das Unterhaltungsprogramm an meinem Sitz nicht. Weder Musik noch Filme. Aber zum Glück hatte ich endlich mal nen netten Sitznachbarn. Ganz schnell haben wir uns unterhalten und noch schneller dann herausgefunden, dass wir beide Deutsche sind. Das hat uns beide über den Flug gerettet. Noch nicht mal essen konnte ich. Mir war schlecht, nicht weil ich flog, ich liebe fliegen, eher lag mit der letzte Onigiri im Magen, bzw. die Trauer? Ich musste unglaublicherweise das Essen unangerührt zurückgeben lassen. Das "Frühstück", was nach deutscher Zeit eher ein Abendessen war, ging dann nachher.
In Kopenhagen noch einmal Kontrolle ob wir uns nicht an Board eine Bombe zusammengebastelt haben und ne Stunde gewartet, dann ging es mit dem nächsten Fliege in einer flotten Stunde nach Hamburg. So flott, ich hab nicht mitbekommen dass wir wieder landen, dass mich das Aufsetzen vom Dösen aufschrecken liess.
Der Koffer kam nach bangen auch an -das ist echt immer der spannendste Punkt der Reise- aber, man glaubt es nicht, nach jeder Reise ist er noch kaputter. Letztes Jahr haben sie komplett die innere Verschalung zertrümmert bekommen, dann vom neuen Koffer das Rad und nun auch noch den Griff zum Ziehen, der ist nämlich weg. Gut, wozu mach ich Krafttraining, wennich nicht mal eben den unhandlichen 21kg Koffer durch den ganzen Flughafen schleppen kann. Hurtig vom öffentlichen Telefon Mutti angerufen, das sich da bin und den nächsten Bus nehme und dann auch ab zur Bushaltestelle, die erstmal gesucht werden muss. Ging aber flott, Hamburg ist nicht der größte Flughafen.
Ich war die einzige die herumchauffiert werden wollte und so hab ich anstatt zu schlafen, mich mit dem Busfahrer unterhalten. War echt nett und die Zeit verging wie im Flug (was für ein doofes Wortspiel, im -während des- Flug(es) vergeht sie nämlich garnicht schnell).
Und dann war ich in Lübeck, abgeholt von Mutti, begrüßt von der fetten Katze. Es ist kalt, nur 17 Grad. Wo sind die Menschenmasse? Die frühe Dämmerung? Das Geschrei vom Kindergarten? Warum sind hier soviele Ausländer?
Ich in gespannt wie der Reverse Culture Shock sich zeigen wird.

Samstag, 13. August 2011

Feier-Marathon

Und weiter geht es mit dem Verabschieden:
Alex, mein brasilianischer Kumpel, hat mir ja einst, was maximal 2 Monate her ist, weil solange kennt man sich ja nicht, versprochen mir brasilianisches Essen zu zeigen. Also sind wir mit einigen Leuten im Schlepptau, unter anderem Franzi und Nancy aus Halle, Raffael und Ryan, sowie Bruno und Jackson, zum Brasilianer. Der Tabehodai-Spaß (All-you-can-eat) hat locker schlappe 50€ gekostet, aber das war es wert.
Wir saßen in einem gemütlichem Restaurant mit Live Musik und großem Buffett. Dort gab es allerlei Gemüse und Suppenarten brasilianischer Art. Allerdings kein Fleisch. Denn die Kellner sind mit Fleischspießen zu uns an den Tisch gekommen und haben uns gefragt ob wir denn dieses Fleisch essen möchten. Dann hat man "Ja" gesagt und ein Stück bekommen oder "Nein" und keins bekommen. Und was für Fleisch.....*sabber* Ich gebe zu, ich in begeisterte Fleischesserin und ich liebe Fleisch, allerdings nicht das japanische und bin von daher seit 4 Monaten auf Entzug. Dieses Fleisch war unglaublich. Es reichte von Hühnerherzen zu Roastbeef. Mein Highlight war Lamm, Medium Steak und keine Ahnung was es war, auf alle Fälle Rind. So zart und weich, aber saftig,. Man glaubt es nicht, ich habe ne Gänsehaut beim Essen bekommen. Zweimal, weil es zweimal angeboten wurde. Göttlich.
Dann noch reichhaltig am Obst-und Dessertbüffett gütlich getan und mit zwei wunderbaren richtigen echten brasilianischen Kaffee es beendet. Das Essen das ich bei meinen brasilianischen Freunden bekommenh abe, war schon gut, allerdings haben die natürlich Hausmannskost serviert und nicht 5 Sterne-Fleisch. Ich war glücklich, voll und aufgdreht von dem Kaffee.
Allerdings hat noch ein weiterer Brasilianer auf mich gewartet, da er nicht am Essen teilnahm ich ihn aber trotzdem treffen wollte. Zusammen haben wir ein Drink genossen und es geschafft, das sich die letzte Bahn verpasst hab. Ja, die Weltmetropole Japan hat nicht durchgängigen Bahnverkehr, auch nicht am Wochenende. Ich bin dann mit ihm nach Yokohama und hab dort genächtigt, nachdem wir drei Stunden lang am Fluss saßen, Bier tranken und geredet haben.

Am nachmittag um drei war ich dann am nächsten Tag zu Hause um dann aber auch keine 2 Stunden später meine chinesische Freundin am Bahnhof zu treffen und nen Haufen unbekannter Leute. Ich war ein wenig pissig, weil an sich wollten wir uns zusammen im Wohnheim treffen, da wir ja mal zusammen mit Midori Sukuyaki gegesse hatten, und gesagt haben, dass sie beim nächsten Mal ins Wohnheim kommen sollen, weil wir viel Platz haben. Allerdinsg wusste ich weder wer kommt, Li-chan hat einfach JEDEN eingeladen, und was wir kochen. Wenn ich den Platz anbiete will ich auch wissen was abgeht.
Naja, es kamen Li- und Cho-chan, beide Chinesinnen von der Muashi, a-chan, der Kumpel von Li-chan und drei Japaner die ich nie im Leben gesehen hab. Da war es am Anfang auch so, dass es die Chinesen-Gruppe, die Japaner-Gruppe und mich gab. Toll! Naja, Alex kam dann noch und er hat ein Talent Mittelpunkt einer Gruppe zu werden (flüssig in Japanisch, Englisch und Portugisiesch und Deutsch versteht er auch ein wenig), alleridngs konzentriert er es nicht auf sich, sondern verteilt die Aufmerksamkeit und lenkt Gespräche. Für diese Talent bin ich dankbar. So wurde es ein spaßiger Abend und wir endetetn im Bowling Center,
Der werter Herr Alex bowlte zuerst wie ein Mädchen, während die Mädchen die Kugel einfach fallen liessen aber abgeräumt haben wie die Großen. Die Kerle haben um die Wette "geschossen". In der zweiten Runde haben sich zwischen den beiden Teams dann irgednwie immer zwei gefunden die sich gebattlet haben. Unter anderem Alex und ich. 5 Runden lang haben wir exakt genau gebowlt. Zum Beispiel erst Nix und dann 9. Oder 8 und 1. Das war gruselig. Dann hab ich aber nachher mit 4 Punkten gewonnen :P.

Es ging dann Richtung Mitternacht und wir sind alle zu den letzten Zügen gesprintet. Es war schön nochmal ein paar leute zu sehen und kennenzulernen. Und weniger schön sie zu verabschieden, denn es steht die Frage im Raum: Sieht man sie jemals wieder?

Dienstag, 9. August 2011

Zeiten des Abschiedes

Während ich versuch noch Tokyo und Umgebung zu erleben, sollte ich nicht verdrängen, dass ich viele zum letzten Mal sehe.
Yoann hat am Sonntag ein BBQ geschmissen. Theoretisch waren die Leute dort auch alle meine Freunde -neben ihm war ich die einzige die alle kannte- aber Yo hat es organisiert und natürlich hat er das hervorragend gemacht. Wir sind mit 20 Mann nach Akabane und haben dort kostenlos einen Grillplatz in einem Park nutzen könne. Gemüse haben wir mitgeschleppt, wir Mädchen wurden zum Getränke kaufen geschickt, während die Kerle das Gemüse schnippeln angefangen haben, aber im Endeffekt haben wir dann auf's Fleisch warten müssen, dass mit den letzten Franzosen eingetrudelt kam. Und es war sooo lecker. Nach meinem Streitgespräch mit Alex, dem Brasilianer, hab ich Angst gehabt, dass ein Franzosen BBQ grausam sein könnte, aber es war echt gut. Auch die Stimmung war prima, und das trotz einiger Nationalitäten: Franzosen, Deutsche, Japaner, Koreaner, Brasilianer. Pünktlich zum Gewitter, dass so wunderbar vor sich hingegrollt hat, sind wir auch fertig geworden und haben es trocken ins Wohnheim geschafft, wo uns noch Yuki, Taiji und Alex hinbegleitet haben. Mit ein paar Bier haben wir das Restessen noch aufgebraten und wir haben ne Wii an den Fernseher im Aufenthaltsraum angeschlossen. War ein wunderbarer Abend und wir waren alle wegen der Hitze erschöpft.
Montag bin ich dann zum Arzt weil sich Sonntag schon herausgestellt hab, dass mir mein rechtes Ohr weh tut und auch mein rechter Kaumuskel dadurch angegriffen wurde. Nach ner schlaflosen Nacht wegen der Schmerzen bin ich notgedrungen hin: Abszess im Ohr, ich muss Antibiotika schlucken. Naja, gut. Verdrängt nur nicht die Schmerzen beim Essen oder Lachen.
Mittags hab ich Michael, den chinesischen Freund meiner hallensichen Freundin getroffen und er hat mir den Maneki-Neko-Schrein gezeigt. Dort solle ich doch bitte für Liebe und Beziehung beten...hm, okay, wenn es sein muss. Wir sind durch die Straßen geirrt, weil er zuerst den Weg verpasst hat, aber egal, nach ein paar Eis war alles wieder vergessen.
Direkt von ihm aus bin ich dann zu brasilianischen Freunden, die mich zum brasilianischem Essen eingeladen haben. Fragt mich nicht nach dem Namen, aber es gaben Art Bohnensuppe und frittierte Taschen mit Füllung. Lecker und lustig. Obwohl die vier dort anwesendenLeute sich ausschließlich in Portugiesisch untrhalteb haben, hatte ich meinen Spaß. Gerade mit Raffael, mit dem ich kaum sprachlich kommuniziere, weil wir nicht genau wissen wie, hab ich nur herumgealbert. Er hat, als wir in der Bahn einige Zeit warten durften, herausgefunden, dass ich in einer Woche weg bin. Bamm! Ja, es tut mir auch Leid schon zu gehen. Aber wir haben die Zeit in der Bahn genutzt. Es gab einen "menschlichen Unfall", weswegen wir ne Stunde warten durften.

Weiter mit dem Verabschieden geht es heute mit einem Essen mit Brian, dem Lehrer. Ich denke zwar dass ich nochmal in der Uni vorbei schau, aber offiziell ist es nun vorbei.
Und abends wollte ich noch die Leute aus meinem Politikkurs treffen. aber von den eingeladenen 8 Leuten ist doch tatsächlich nur einer gekommen. Zum Glück hat er noch nen Freund mitgebracht und David kam dazu. o hatten wir noch Spaß in der Bar und anschließend beim Darten. Es zeigt aber leider auch wie wenig man manchen bedeutet. Rushelle, unsere Britin hatte das Problem auch, als sie ihre Bai Bai Party gemacht hatte: ich war die einzige die kam.
Und es wir die Woche noch so weitergehen. Mittlerweile ist es wieder gut mit mir. Nach einigen Gefühlsausbrüchen weil einige Abschiede so plötzlich waren (Midori als sie zurück nach Brasilien ging, mein Trainer oder Sayuri die am Montag ausgezogen ist). Es wird hart alle Leute wiederzusehen, aber zum Glück gibt es ja das Internet,das macht einiges leichter.

Samstag, 6. August 2011

Eine Busfahrt die ist lustig...

Auf Anfrage von Bruno, bin ich heute mit auf eine vielversprechende Fuji-Busfahrt gegangen.
Es hieß mit dem Bus Richtung Fuji, zum 5ten Base, danach All-you-can-eat mit Fuji Blick, Eishöhle und dann noch ein Pfirsich-All-you-can-eat. Super Beschreibung und die Bilder im Prospekt, na klar, bildhübsch.
Los ging es dann um halb 7 vom Wohnheim und der Bus startete um halb 8. Ein Glück, dass man mittlerweile es so drauf hat wie die Japaner und kaum in der Bahn oder Bus sitzt und wegpennt, denn die Hinfahrt hat aufgrund der überfüllten Verkehrslage mal eben 4,5 Stunden gedauert. Damit hat keiner gerechnet. Und dann wurden wir auf dem Berg, bei Nieselregen ausgesetzt. Irgendwie war ich zu verpennt und hab nicht mitbekommen was wir da sollen, weil es dort neben vielen Bergsteigern nur Mitbringsel gab. Es handelt sich hier um die 5te Stufe für's Bergsteigen am Fuji, deswegen die Bergsteiger und auch viele Radsportfahrer. Und die Mitbringsel...tja, kommen wir zur japanischen Touristenkultur: Japaner machen Reisen und kaufen nur Mitbringsel. Und dabei handelt es sich in der Regel um Essen. In Japan hat jede Region oder Stadt eine Spezialität die sich ausgezeichnet zum verschenken eignet. Wer mal etwas mitgebracht bekommt ist damit auch fast verpflichtet zurückzuschenken. Also sind all die Japaner die mit ins mitgefahren sind, Mitbringsel kaufen gegangen, während wie Südamerikaner, Amerikaner und Europäer drüber lustig gemacht haben, was es nicht alles mit dem Fuji drauf gibt. Mein Favorit: lange Unterhosen zum Wandern.
Kurz den dortigen Schrein angesehenund wir sind zurück in den Bus um nach ner Stunde durch strömenden Regen bei dem Hotel "Fuji View" anzukommen. Dort gab es ein All-you-can-eat-Büffet mit angeblichen Fuji-Blick. Allerdings ist mir der Fuji wohlgesonnen und hat sich hinter massiven Regenwolken versteckt. Nix mit Aussicht. Und das Essen, naja, ehrlich gesagt hat es mich nicht so umgehauen zumal wir auch "nur" ne Stunde Zeit hatten. Die Schokofontänenaschereien hab ich nur geschlungen...
Weiter ging es durch ein Gewitter. das war ziemlich cool. Erstens mag ich Gewitter und zweitens waren wir irgendwie in der Wolke. Dadurch das wir auf 3000m Höhe waren war alles Wolke und ich hab nen Blitz, vielleicht 500m neben uns gesehen, der aber auch neben uns entstanden ist. Fetzt!
Zum Glück war es aber wieder trocken als wir bei der Eishöhle angekommen sind. Man hat uns prächtige 45 Minuten Zeit gegeben, die wir allerdings brauchten um überhaupt zum Eingang der Höhle zu kommen, so lang war die Schlange. Da aber alle aus dem Bus in der Schlange waren, war uns das herrlich egal. Es wird die Eishöhle genannt, weil es dort Eis gibt, früher hat man es hier geschlagen und zum Palast gebracht. Allerdings liegt die Höhle nur 21m unter dem Erdboden. Es war spaßig von der schwül-warmen Sommerhitze zu kühlen 3 Grad zu gehen, sich durch Steinspalten zu quetschen, denn zwischendurch war die Höhe nur 91 cm und Eisblöcke zu bewundern. Hätten wir nicht so asig lange gewartet, wäre es richtig toll gewesen. So hatten wir leider einen Zeitdruck und haben es nicht richtig geniessen können.
Letzte Station mit dem Bus: Pfirsich essen. Hört sich für uns Europäer komisch an, aber wenn man die Preise hier in Japan sieht, dann weiß man, dass es sich lohnt: im Angebot 3 Stück für 500 Yen, oder meistens ein einzelner für 200 Yen+. Die Idee war, das wir sie auch selber pflücken, aber das Wetter und der Verkehr hat uns mal wieder zur Eile getrieben. Also haben wir nur gegessen. Ich hab es auf ganze 3 geschafft, während zwei auf wundersame Weise den Weg in meine Tasche gefunden haben. Upps! Obwohl sie recht hart waren, worüber sich alle lautstark beschwert haben, waren sie superlecker und getärkt sind wir den Rückweg angetreten.

Mit eineinhalb Stunden Verspätung sind wir wieder in Shinjuku angekommen. allgemeines Resümee: wir haben gespart mit der Tour, aber durch den Verkehr haben wir zuviel Zeit im Bus verbracht und zuwenig Zeit vor Ort gehabt. Für das Wetter kann keiner was. Muss man mal mitgemacht haben.

Freitag, 5. August 2011

Auf nach Enoshima

Gut, am Mittwoch hatte ich ein BBQ mit den Leuten von der Uni, aber prinzipiell lief es so ab wie letztes Jahr: Mehr Fett als Fleisch auf dem so genannten Grill und Yakisoba. Nudeln gehören doch nicht auf den Grill! Ich war gut angetrunken weil Chris mich mal wieder dazu aufgefordert hat und am Abend sind wir an den Strand gegangen. Das einzige was diesmal anders war, war, dass Chris, David und ich unser Abschiedsgeschenk bekommen haben. Wir hatten vor einem Jahr ein Japanisches Zeichen gemalt und nun haben wir dieses Bild zurückbekommen mit Kommentaren und Glückwünschen von einigen Japanern.

Für heute hab ich mir ne Freundin geschnappt und wir sind zu der kleinen Insel Enoshima gefahren. Man kann die Größe und Anzahl der Treppenstufen mit der norddeutschen Insel Helgoland vergleichen. Ich war schon einmal dort, allerdings im Winter und nur in dem riesigem Aquarium dort. Heute hatten wir uns vorgenommen auf die Insel zu gehen und uns dort umzusehen. Danach, soweit das Wetter in Ordnung war, stand noch ein Strandbesuch an.
Mayumi war ein wenig spät dran, aber das störte mich nicht. Dann ging es erst zum Ryokoji-Tempel der auf dem Weg lag. Naja, mittlerweile kann man sagen, ein Tempel wie jeder andere. Der Straße folgend sind wir auch direkt zum Meer gekommen. Jaaaa! Und sofort waren sie wieder da, meine Glückshormone. Die Sonne lachte, es waren rund 34 Grad und das Meer rauschte. Kann es besser sein?
Aber erstmal das harte Stück des Tages, die Erkundung von Enoshima. Über eine kleine Brücke erreichen wir die Insel und sehen schon, dass es hoch hinaus geht. Ja, ich geb zu wir waren faul und haben das Gruppenticket für alle Rolltreppen (darauf kommen auch nur Japaner) gekauft. Aber: viel spannender, damit hatten wir freien Eintritt in alle Attraktionen auf der Insel. Der Tempel und der Schrein waren natürlich frei und die Liebesglocke auch. Aber das war natürlich nicht das spannendste. Gut, die heiligen Gebäude auf der Insel waren Drachen gewidmet und auchzahlreich mit ihnen geschmückt, wobei ich immer an Dragonball denken muss, weil jeder Drache auch ne Kugel in der Kralle hielt.
Super war der Aussichtsturm. Man hatte vollen Überblick über Enoshima, den Pazifik und theoretisch auch über den Fuji, aber er hielt sich heute wieder bewölkt. Es regnete auf dem Festland. Mayumi und ich genossen den Anblick voll, die leichte Brise die uns dort oben abkühlte und die zahlreichen Adler die umherflogen sind cooler als Möwen.
Weiter ging es zu der Höhle der Insel. Das Gefühl war toll, dorthin zu gehen. Man lief am Fuße der Insel und direkt an der Brandung, wo die Wellen auf die Steine trafen. Ich wollte schon ins Wasser hüpfen... Die Höhle selber ist recht klein, und wie man es sich denken konnte "verheiligt" mit Buddhastatuen und Drachenfiguren. Es ist trotzdem eindrucksvoll hindurchzugehen und das Wasser tropft auf einen. Außerdem war es so schön kühl dort, was wir erst recht gemerkt haben. Als wir wieder zurück sind. Waren das vorher auch sooo viele Stufen? Nach dem Bewundern der absolut undspektakulären Liebesglocke -als Paar sollte man sie schlagen- haben wir ne Verscgnaufspause gegönnt udn die Enoshima Spezialität gegessen: Shirasu. Das sind winzig kleine weiße Fischchen, die vor der Küste gefangen werden. Unser Menü hatte sie zur Hälfte roh und zur Hälfte gekocht. Ich mag es, wie so ziemlich jeden (rohen) Fisch hier. Danach, nachdem wir fast die Insel verlassen haben, gab es noch ein Kakikoori, geschabtes Eis. "Kimochi!" wie Mayumi sagte. Frei übersetzt sowas wie "Ich fühl mich wohl". Ja, definitiv.
Und nun rufte der Strand. Es ist nicht zu vergleichen mit unseren deutschen Stränden, der Sand ist eher grau-schwarz und alles ziemlich dicht an der Stadt, wa sich persönlich toll find. Während wir uns nen Platz suchen, quatscht uns/ mich jemand an. Wo ich dennherkomme. Na toll, denk ich, ein Halbstarker der cool sein will. Und ganz ehrlich, er war cool. Wir haben uns unterhalten und in Japan gibt es am Strand Strandhäuser, wo man seine Sachen einschließen kann, duschen kann, weil es kein öffentliches sauberes Wasser gibt und sitzen kann. Er wollte uns rekrutieren, was er auch geschafft hat. Ich hab gefragt wie das denn mit dem Umziehen am Strand ist,ob man da ne Umkleide benutzen muss oder ob man das einfach so machen kann. Da sagt er, naja ich kann es ja machen, aber irgendwer wird die Polizei rufen. Na toll. Ich seh ja ein das manche verklemmt sind, aber sowas....
Gut, wir sind ins Strandhaus, umgezogen und -es tut mir nicht leid Mama und Papa- sind in die Fluten gehüpft. Boah, das Wasser war so warm, und die Wellen, dass kenn ich nicht aus Deutschland. Es war toll, aber auch wirklich schmutzig, zum Glück konnten wir duschen. Wir haben es mit dem baden nicht übertrieben, normalerweise kriegt man mich ja nicht mehr aus dem Wasser heraus. Ich dachte auch ich hab es mit der Sonnen nicht so übertrieben und mich schön eingecremt. Pustekuchen. Morgen bin ich wieder ne Spur dunkler, wenn das leichte Rot wieder weg ist.
Gegen 17 Uhr macht offiziell das Strandhaus, wie so ziemlich jede öffentliche Einrichtung in Japan zu, also haben wir uns fertig gemacht und ich hab mit dem Kerl noch herumgeblödelt. Es lief immer Musik und ich hab mal mitgeträllert oder zu BeeGees getanzt. Als ich den Schliessfachschlüssel abgeben wollte, lief auch was nettes im Hintergrund und der Typ hat getanzt und ich bin tanzend zu ihm hin, an einer Gruppe nett verbrannter Kerle vorbei, die mich entsetzt angeschaut haben. Ja, Unverschämtheit von mir gute Laune zu haben und mich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Ich hab mich köstlich amüsiert, Mayumi auch und der Typ hat uns auch zugestimmt.

Ein wunderbarer Tag mit perfekt abgestimmtem Wetter. So soll es sein.

Montag, 1. August 2011

Shizuoka~ Shizuoka~

Ich habe ein wunderbares Wochenende Shizuoka verbracht. Dort wohnt meine Freundin Mariko, die ich im Internet kennengelernt hatte. Sie hatte mich als ich für einen Monat in Tokyo war hier mit ihrer Freundin besucht und nun war ich an der Reihe.
An sich hatten wir das Ganze schon früher geplant, aber wir hatten den Termin auf den Sonntag nach dem Erdbeben gelegt, da musste ich absagen, verständlicherweise.
Nun bin ich am Samstag um unchristliche halb 6 aufgestanden um mit dem Bus zu einem Spottpreis nach Shizuoka zu düsen. Dort wurde ich nach dreineinhlb Stunden von Mariko und ihrer Freundin Yasuko erwartet. Und der Vater kam auch noch mit, er war als Reiseführer eingeplant und sofort ging es in die Nachbarstadt Shimizu zum Mittagessen. Die Fahrt war recht ruhig. Es ist lange her das wir uns gesehen hatten und irgendwie wusste keiner so richtig wie er ein Gespräch anfangen sollte. Ist auch schon so ne Sache eine so gut wie unbekannte Ausländerin ins eigene Haus einzuladen.
Das Essen war der Hammer. Es war ein Donburi mit frischen Thunfisch, nicht dieses graue Zeug wie in Deutschland, Minigarnelen und allem Drum und Dran. Man hatte mich bei der Bestellung gefragt ob ich Probleme mit rohen Sachen hätte, nö. Auch nicht mit rohem Ei? Naja, ehrlich gesagt finde ich das ganz gut im Essen. Man staunte. Es war sooo lecker. Der Vater hat versucht während des Essens ein Gespräch zu führen, aber Mariko und Yasuko waren recht ruhig.
Danach ging es zu dem ersten Touristenspot in Shizuoka. Es handelt sich um den Kunozan Toshogu Schrein, der zu dem Herrscher Ieyasu gehört. Ieyasu, ich will jetzt nicht die ganze Geschichte hier erzählen, war einer der drei bekannten Reichseiniger und lebte damals in Shizuoka. Um allerdings zu dem Schrein zu kommen musste man mit der Seilbahn fahren. Und obwohl es langsam diesig wurde war die Aussicht gewaltig. Ich liebe es das Meer sehen zu können, aber mitten im Gebirge zu sein, also das was wir Deutsche als Gebirge bezeichnen. Und auch die Anlage des Schreins war wunderschön gelegen, mit vielen, vielen Treppen, aber wunderschön. Leider fing es leicht an zu regnen. Aber trotzdem knipsten wir fliessig Bilder und der Vater hat mir viel über die Anlage erklärt. Auf Japanisch versteht sich, zwar hat er englische Wörter eingestreut, aber die hätte ich auch im Japanischen verstanden.
Als wir zurück zu der Seilbahnanlage und dem Auto kamen, war es so extrem neblig geworden, dass wir die Fernsehmasten 20m vor uns kaum sehen konnten. Wir haben trotzdem versucht von der Aussichtsplattform den Fuji zu sehen. Da Shizuoka dicht am Fuji ist, gibt er einwunderbares Fotomotiv ab. Aber wir kommen da auf die Plattform und da war NICHTS. Echt, nur graue Suppe. Das mussten wir natürlich festhalten und ich hab herumgespaßt, dass ich euch hier ein graues Bild poste und ein roten Kreis male und behaupte, dass das der Fuji ist.
In der Halle haben wir aber noch eine super Aufnahme, vom Fuji gefundne und ich musste davor posen um zu beweisen, dass ich de Berg gesehen hab. Der Vater hat dadurch entdeckt dass ich dumme Fotos liebe und das passte hervorragend zu seinem Foto-Hobby.
Versuch Zwei den Fuji zu sehen was am Shizuoka Beach. Dort ist die Pinie zu finden, an der man einst ein kostbares Gewand fand. Es gehörte eine Göttin welche ohne da Gewand nicht zurückkehren konnte und sie tanzte im Austausch für das Kleid für den Mann der es fand. Ja, richtig, ich habe die Pinie dazu gesehen. Und lustigerweise gibt es eine alte und eine neue Pinie. Ich hab ne Vermutung warum man sie getauscht hat (die alte hatte nen Blitzschlag), abr ich find die Idee schon so toll, dass man ein Heiligtum einfach austauscht. Der Strand direkt an der Pinie war schwarz. Nicht weil es so dunkel war und es so wirkte, nein, der Sand war schwarz und viele schwarze Steine waren dort. Ich wollte in die Fluten springen, denn trotz des Regens war es warm und schwül, deswegen der heftige Nebel der mich wieder den Berg nicht sehen liess. Naja, egal, ich kann auch ohne Fuji Spaß haben.

Dann ging es nach Hause. Wir haben Yasuko auf dem Weg rausgeschmissen. Sie hatte leider noch andere Termine und dann ging es direkt in die Villa Kameyama, also nach Hause zu Mariko. Obwohl sie schon 30 ist, wohnt sich noch bei ihren Eltern. Es ist ein wirklich schönes Haus. Frisch renoviert und ich durfte im Tatami-Zimmer schlafen. Ich mochte den Geruch von dem Tatami-Matten und auf einem Futon hab ich auch zum ersten Mal geschlafen.
Aber noch war es nicht Schlafenszeit, ich hab mir Marikos Zimmer angeschaut und sie scheint deutsche Künstler zu lieben. Gut zu wissen. Und dann kam das Essen. Woah. Die Familie hat ein super Sushi bestellt und die Mutter hat dazu noch Tempura-Ebi und eine Art Kartoffelsalat gezaubert. Ein Gedicht. Die Gespäche liefen endlich und ich konnte auch die ganze Kameyama Familie super verstehen. Es klingelte dann plötzlich und Marikos Cousine kam zu Besuch. Man hat sie eingeladen weil sie Englisch kann und schon mal in Deutschland war. Laut der Fotos die ich zu sehen bekam noch zur alten DM-Zeit. Lang, lang ist's her. Es war spaßig, die Cousine ist absolut flippig und hat superschnell gesprochen, aber ich kam hinterher. Die ganze Familie war durch sie anders und offener.
Aber sie musste natürlich schon bald gehen. War aber auch okay, weil ich echt kaputt war. Nach dem Genuss eines echten Japanischen Badeerlebnisses, sprich, auf nem Hocker sitzend sich und das ganze Badezimmer nass spritzen und danach in das vorbereitete Bad gleiten lassen, bin ich auch fast tot ins Futon gefallen.
Ich hab super geschlafen, aber morgens hab ich mich echt gefragt was das für ein Lärm ist, wer benutzt den so ne komisch Maschine am Sonntag? Es stellte sich beim Frühstück heraus, dass es sich im die Zikaden handelte. Die haben ein Höllenlärm veranstaltet.
In Tokyo sind sie mir nie so bewusst geworden aber nun, während ich hier gerade schreibe, zirpen (brüllen?) sie auch hier.

Der vater kutschierte uns heute wieder und die Mutter blieb wieder zu Hause, weswegen ich o-Miyage (Mitbrinsel) verteilt hab. Man freute sich, aber im Endeffekt komm ich mir vor als hätte ich nichts mitgebracht.
Die mächste Station war die Wohnung der großen Schwester von Mariko. Sie hat vor 5 Wochen ihr Kind bekommen und das musste man mir zeigen. So klein und so süß. Nun kenn ich die ganze Familie und als ich der Schwester ein Geschenk zur Geburt gegeben hab, hat sie Augen gemacht. Das scheint hier nicht so Gang und Gebe zu sein.
Nächster Halt Sumpu Castle. Hier resisierte Ieyasu vor einiger Zeit und heute sind nur noch die Wachtürme und Ruinen erhalten. Aber trotzdem einer der Toursitenspots in Shizuoka. Die Wachtürme sind auch noch super erhalten. Und es wurde heiß.
Quer durch die Innenstadt sind wie gewandert um dann beim letzten Schrein, bzw. Schreinanlage bestehend aus 4 Schreinen angekommen. Mir erscheinen die heiligen Gebäude hier anders als in Kyoto und Tokyo, irgendwie bunter und ein Tick chinesischer. Ich kann mich aber auch täuschen.
Bevor ich dann leider schon um 14 Uhr zu meinem Bus musste gab es noch ein lecker Mittagessen und einen Spaziergang durch die Shoppingmeile. Hier kam ich mir vor wie in Deutschland. Die Gebäude wirken gleich, die Struktur der Straße auch. Lustig, allein schon da Shizuoka und Tokyo so unterschiedlich sind. Beide sind eindeutig japanisch, aber Tokyo ist so eng und laut, während Shizuoka weniger hohe Gebäude hat und ich hab auch kein großes U-Bahn-Netz feststellen können.
Ich mag die Stadt, ehrlich. Und ich mag die Familie Kameyama. Es tat mir im Herzen weh in den Bus zu steigen. Ich hätte mehr Zeit dort verbringen wollen und auch die großzügigen o-Miyage die sie mir noch gegeben haben, trieben mir die Tränen in die Augen. Es häuft sich langsam, dass ich "Tschüß" sagen muss. Der Vater hat zu mir gesagt, wie auch die Mutter, ich solle gefälligst wiederkommen und länger bleiben, er bezahle mir den Shinkansen.
Ich bin so herzlich und offen aufgenommen worden, dass war wunderbar und es hieß am Ende "Nun bin ich dein japanischer Papa und wir sind deine japanische Familie!"

麻理子ちゃん!その週末は本当に楽しかった。このブログはあなたの家族について。麻理子ちゃんのお父さんは「今私たちはイヴォンの日本の家族だよ!」と言いた。その文のために嬉しくなった。
ありがとうございました!麻理子たち大好き!!