Samstag, 1. Mai 2010

Das Bildnis des Dorian Gray



Ein weiterer Film, den ich mir diese Woche gegönnt habe ist: Das Bildnis des Dorian Gray, basierend auf dem Klassiker von Oscar Wilde.
Ich habe das Buch nicht gelesen und bin von den düsteren Trailern gelockt worden. Ich mag düstere Filme aus dem alten London und gegen gruselige Sachen habe ich auch nichts, und wenn ein recht ansehnlicher Kerl mitspielt habe ich erst recht nichts dagegen. Aber mein Fazit ist: ziemlich langweilig.
Story: Ein junger, reicher Schönling kommt das erste Mal nach London und seine Naivität wird von älteren "Freunden" beeinflusst, sodass er glaubt alles erleben zu müssen und zum Teil unmoralische Dinge tun muss.
Das verhindert auch seine Liebe zu einer schönen Schauspielerin, die nach der Trennung (er wollte einfach noch keine Kinder- versteh ich nicht warum das eine Hochzeit verhindert) Selbstmord begeht. Das greift sein zartes Wesen an und um den Gefühlen zu entkommen tauscht er mit einem Bildnis von sich die Seele. Das heißt, das Bild altert und zeigt seine verkommene Seele, während der Herr Gray ewig jung und begehrenswert aussieht.
Naja, er nimmt jede Sünde mit, vornehmlich Sex, probiert sämtliche Sachen aus, aber er geht an seiner schwarzen Seele zu Grunde, da er sie anhand des Bildes immer vor sich hat.
Schlussendlich: Er verliebt sich neu (in die Tochter seines alten Freundes die schon 25 Jahre alt ist, sie war aber noch nicht auf der Welt, als Gray für längere Zeit verreiste) und da der Freund hinter das Geheimnis kommt ergibt es sich so, dass Dorian Gray "reiner Seele" stirbt.

Ja gut, die Stor ist ganz nett und wie gesagt ein düsterer Film, der thematisch auch gut zur Story passt. Auch der Schauspieler ben Barnes (Narnia- Prinz Kaspian) ist meines Erachtens eine recht gelungene Wahl. Er kann sowohl die naive Art am Anfang, also auch den verruchten Verführer sehr gut spielen. Allerdings hat mich seine Miene und seine Art zu Spielen konstant an Timothy Olyphnat erinnert (Hitman, Die Hard 4.0), aber das macht es nicht schlechter.
Da ich nicht genau weiß, wie dicht der Film an dem Buch ist, kann ich nichts zur Verfilmung direkt sagen, auch kenne ich die alten Verfilmungen nicht, aber ich denke nicht, dass die Sexszenen so ausführlich beschrieben werden. Nicht das ich solche Szenen nicht mag, aber die waren ziemlich lächerlich. Das Bild ist leicht verschwommen und die Musik grottig gewesen. Es hat stark ein französische Vox-Pornos erinnert. Pluspunkt: Man hat auf der Haut der entkleideten Mädels Abdrücke der Corsagen gesehen: sehr authentisch.
Ingesamt ist aber leider auch der Wandel des Dorian ein wenig zu kurz gekommen. Zwar war es sehr deutlich, wie es von dem Naivling zum Genießer der Lüste wurde, aber es ist nicht deutlich geworden, wie ihn die Liebe zu der Tochter seines Freundes bekehrt hat.
Vor dem Film habe ich schon von anderen gehört, dass der Film soooo gruselig sein soll, das das Bildnis des Dorian Gray fürchterlich aussieht und das auch Schwulenszenen drin sind. Gruselig: Nein. Fürchterliches Bild: Nein, es macht nur komische Geräusche. Schwulenszenen: Ja gibt es, na und? Ich bin jetzt nicht so der große Fan von.
Insgesamt, nett für Zwischendurch, nett für`s Auge, aber nichts was man sich als DVD kauft, dafür hat es zu sehr in die Länge gezogen.

3 Kommentare:

  1. just by the way: im 19. jahrhundert war schwanger zu sein ohne verheiratet zu sein quasi eine todsünde. soviel dazu. und wegen den sexszenen: keine ahnung was alle haben, aber wie soll lasterhaft/verrucht/unmorlaisch anders dargestellt werden als durch sex? die bilder waren authentisch und irgendwie nicht im geringsten pornografisch. und genau das hätte meiner meinung nach eh gestört.

    ich fand ihn gut. besser als kick-ass ;P

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  2. Ist klar das Schwangerschaft ohne Ehe böse ist, aber er wollte doch einfach nur keine Kinder, war sie denn schon schwanger (hab ich das verpennt?)

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  3. Bin dabei das Buch erst einmal zu lesen

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