Donnerstag, 1. September 2011

Hamburg, meine Perle

Viel zu spät schreib, ich hatte kein Internet, ich jetzt über meine zweite Woche im Norden. Und die hab ich in Krempermoor im Haus meines Vaters verbracht. Da er aber am Bodensee war, hatte ich es wieder für mich allein. Bis zum zweiten Tag, wo Franzi mit Anhang zu Besuch kam. Aber die Finka Richter hat für jeden Platz und es war schön sie da zu haben. Wir haben stundenlange Diskussionen über Literatur und McFit gehabt, was zwar uns Mädels sehr gefallen hat, aber der Mann im Bunde kam da nicht mit.
Um auch noch richtig Ferien zu sein, sind wir zu dritt nach Hamburg rein und haben uns die Hafengegend angeshen. ich bin zwar in der Nähe von Hamburg geboren, aber ich kenn die Stadt kaum, nur ein paar Konzerthallen, Einkaufsmeile und das wars dann auch schon. Ich mag die Stadt auch nicht wirklich. Aber wir haben nun ein sehr schönes Gebiet gesehen.
Viele architektonisch moderne Gebäude standen dort. Wir nannten sie Legohäuser, weil sie aus einzelnen kubischen Elementen bestanden die irgendwie "nicht richtig" zusammengesetzt waren. Also leicht versetzt. Mit dem Hintergrund der Speicherstadt war es auch sehr schön anzusehen. Auch die neuen Philharmonie die noch im Bau ist, verspricht ein absoluter Hingucker zu werden.
Direkt am Hafen wurden schöne Sitzgelegenheiten und Grünanlagen gesetzt und mit dem Blick auf das Musicalgebäude von "König der Löwen" hat alles einen gehobenen Flair. Wir spazieren dort entlang, haben noch die zerbombte Nikolaikirche begutachtet, Postkarten gekauft und sind über die Landungdsbrücken wieder zurück, wobei wir an dem Sommerdom vorbei kamen. Dabei handelt es sich um einen Jahrmarkt oder Kirmes, je nachdem in
welcher Region man ist. Der Dom ist, soweit ich es beurteilen kann, besonders groß und seit einigen Jahren befindet sich im Kern noch ein Mittelaltermarkt oder Hexendorf. Es ändert sich jedes Mal, diesmal war es Cowboy-City.
Es ist schön Hamburg mal von einer anderen Seite zu sehen und langsam kann ich auch sagen, dass ich die Stadt mag.
Franzi war auch dann bald weg und ich hab meine Zeit mit ausgiebigen Lesen gekillt und war auch häufiger bei meiner "Rentnergang" nebenan. Und mein Vater kam aus dem Urlaub zurück, sodass wir uns noch sehen konnten, bis ich dann Sonntag auf meine Odyssee gen Halle aufgebrochen bin.

Von Hamburg aus habe ich eine Mitfahrgelegenheit gefunden und es versprach nett zu werden. Der Kontakt war gut und man hatte mich noch über nen Umweg über Berlin unterrichtet. War mir soweit egal, hauptsache ich komm an. Die Leute waren auch alle sehr nett und wie ich es mir angewöhnt habe: kaum sitz ich in einem fahrenden Objekt, nick ich weg. Dann ging es aber an eine Raststätte, der Keilriemen ist gerissen. Glücklicherweise hatte der Fahrer noch einen Ersatz mit und es wurde kurzerhand gewechselt. Weiter geht die Fahrt bis es auf einmal knallt und wir über etwas fahren. Zack, rechts auf den Standstreifen der Autobahn und Warnblink. Tja, es hat die Dingswelle, das Teil worüber der Keilriemen läuft -keine Ahnung von Autos-, zerledert und ist abgesprungen.
Ich schätze wir haben eine Stunde auf den ADAC gewartet und haben auch schon diskutiert wie es weiter Richtung Halle geht, da wir kurz vor Berlin standen. Ob mit der Bahn, irgendwo pennen oder ob man vielleichte in Auto gestellt bekommt. Nach Hause fahren war nicht über ADAC möglich, aber der Beifahrer hat Familie in Berlin, wo wir das Auto haben hinschleppen lassen. Dort sollte es bis Dienstag stehen und solange würde dem Fahrer, anscheinend bester Kumpel des Beifahrers, das Auto der Familie dort geliehen werden. Nicht schlecht.
Man hatte uns gewarnt, dass wir noch 5 Minuten Konversation machen sollen, Höflichkeit und so. Aber das war total freaky. Wir sind willkommen geheißen worden "Und wer seid ihr? Die Mitfahrer? Und wo habt ihr euch kennengelernt?" Uns wurde Kaffee geboten, auch Wein war im Angebot, wovon das frsich verheiratete Paar, aber schon 50+, ordentlich getrunken hatte. Die beiden haben mich stark an Hippies erinnert und ich fragte mich, wann auch ein Joint angeboten wurde.Was Gastfreundlichkeit anging konnten wir uns nicht beschweren. Man hat uns auch ein Bett angeboten, Essen, alles. Aber noch ungefähr einer halben Stunde Konversation sind wir dann gen Halle weiter. Um Mitternacht, mit einem neuen Rekord von 8 Stunden, war ich dann in Halle. Und, ich musste nichts zahlen. Nicht das es mich gestört hätte, war schon so unschlagbar günstig. Aber da sag ich nicht Nein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen