Gestern war der "Tag der Kultur". Das ist ein richtiger nationaler Feiertag und die Uni blieb zu. Da denkt man: Mensch, endlich mal ausschlafen, wo doch das Wochenende so schlafarm war.
Ja, ne. Da es ein Kulturtag ist, muss man ja Kultur machen. Unsere Kultur bestand darin unseren Nachbarn und den Elten des zu unserem Wohheim gehörenden Kindergartens deutsche und französische Küche beizubringen. Hört sich ja echt toll. Haben wir auch begeistert zugesagt. Aber: nach dem Schälen von 30 Zwiebeln am Vorabend und dem Schälen von rund 12 kg Kartoffeln an dem Morgen (und es waren noch 28 kg übrig)merkten wir, dass es doch nicht so ein Spaß werden wird. Zusammen mit Yoann haben wir uns dann in den Garten des Kindergartens begeben und dort unsere Gerichte für sich angeboten. Yoann hat Hühnchen in Weißwein-Joghurtsauce angeboten (ein Gedicht) und wir klassisch deutsche Bratkartoffeln und Kartoffelpuffer.
Zu den Bratkartoffeln kann man nichts besonderes sagen, außer, dass die Kartoffeln hier irgendie rötlich werden wenn sie länger angeschnitten rumliegen. Da keiner von uns je selber Kartoffelpuffer gemacht hat, war das ein Experiment. Ein Missglücktes, aber da Japaner nicht wissen wie Kartoffelpuffer aussehen, ist denen das nicht aufgefallen. Wir haben eher geschnetzelte Kartoffeln mit selbstgemachten Apfelmus gemacht (und ich fand es unheimlich lecker).
Tabea und Katja haben gebrutzelt, Yoann hat gebrutzelt, Nicole und Sophia haben zurückgezogen weitere 18 kg Kartoffeln verarbeitet und ich habe mich in einer japanischen Marktschreierin versucht. Das klassiche "Irasshaimasen~" (Willkommen) hat das draufgängerische "Tabete mitte kudasai~" (Bitte versuchen Sie es!) abgelöst. In meiner Obhut war die Kasse und der Verkauf, ich habe die Kunden bedient und in meinem mickrigem Japanisch den Unterschied zwischen Bratkartofflen und Kartoffelpuffer erklärt. An sich lustig, ich liebe verkaufen, aber auf Japanisch ist es hart. Im Prinzip stand ich nur rum und hab organisiert. Im wunderschönen deutschen Outfit^^.
Der Spaß ging von halb 11 bis 14.30 Uhr und danach haben wir mit einer ins Negative gehende Motivation aufgeräumt. Da gekochte Kartoffeln übrig waren, haben wir die kurzerhand unter den Koreanerinnen aufgeteilt. Und unsere Aussicht für die nächsten Wochen: Kartoffeln (10 kg Rest), Speck (1 kg Rest), Zwiebeln (~20 Rest), Eier (30 Rest). Was kann man denn damit Hübsches anfangen? Ich persönlich bin für eine deutsche Küchenparty für unsere Freunde. Aber ich hab kein Bock auf Kochen.
Um den Tag dann wenigstens schön zu beenden, hatten Yoann und ich abgemacht, das wir wieder zu den Koreanern an die Kunstschule gehen. Die waren so nett zu uns, die haben von Yoann dann noch was von dem geilem Hähnchenfleisch abbekommen. Und wieder sind wir, diesmal um Katja und Nicole reicher, superfreundlich aufgenommen worden.
Zack, gab es koreanisches Essen -und das obwohl sie gerade viel zu tun hatten- und Schnaps, wieder den leckeren Schwarzer Sesam Schnaps (Makkori) vom Vorabend. Super. Ein wenig Small Talk und wir sind nochmal rein um zu schauen. Aber leider waren alle schon dabei aufzuräumen. Also wieder raus und ein Pantsu yaki essen.
Die haben uns doch tatsächich wieder erkannt und haben und supergroße Höschen gezaubert. Jaja, wozu Scherzen doch führen kann. Katja und Nicole haben ihr Höschen genossen und ich habe mich an einem Pikantem probiert. Auch nicht schlecht, aber Höschen sollten süß sein.
Zurück zu den Koreaner ist uns dann ein japanischer Jack Sparrow über den Weg gelaufen. Wow, Yvonne konnte ja mal wieder nicht an sich halten und ist zu ihm gerannt. Hach, ich wurde Lady Elisabeth genannt und der Japaner hatte es echt drauf wie der originale Pirat zu reden. Ich bin begeistert. Es war echt kalt, aber wir haben auf die Koreaner gewartet bis sie Feierabend gemacht haben, denn wir wollten mit ihnen ins Izakaya und unsere neue Freundschaft feiern. Und weil es Koreaner sind -ich berufe mich hier auf die Stereotypen die mir Yoann genannt hat- haben sie uns noch mehr Alkohol angeboten (die sind nur am Saufen) und noch mehr Essen. Es war echt unglaublich, was die einen aufzwingen. Während man sich dann so unterhält, in unserem Fall sehr gequält, hat man dann auch erfahren wie alt die denn so sind. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Die Jungs, jung, knackig, heiß, von denen ich gedacht habe, dass sie die 24 nicht überschrittenen haben, wenn überhaupt, sind 27 und 31 (!). Da bin ich immer noch nicht drüber weg. Die haben sich noch nicht mal erwachsen benommen.
Katja ist zwischenzeitlich verschwunden um Ryota, Nori, Chris.... zu holen, die ein Baseball-Spiel hatten und kam dann mit einem Haufen besoffener Jungs zurück. Wow, das war lustig. Ich hatte endlich jemanden der mir meine Eishände an seinem Bauch gerieben hat und Yasuo hat mich immer angegrunzt, was der dezente Hinweis darauf war, dass ihm meine Karaokemusikauswahl gefallen hat. War das lustig. Aber da die Koreaner uns eingeladen haben, mussten wir uns kurzerhand von dem lustigen Pack trennen und Katja -ich fühle mich immer noch schuldig- allein mit ihnen zurücklassen.
Mit 21 Koreanern, Yoann und Nicole sind wir dann in ein Izakaya. Man sagte uns gleich dass es 4.000 Yen kosten wirds. Ein verdammt stolzer Preis. Aber okay, neue Freunde und man kann alles essen und trinken. Also rein ins Vergnügen. Es wurde echt heiß, und zwar im normalen Sinne. Es standen vier Tischbrenner auf dem Tisch -wo sonst-, auf denen jeweils ein Topf Nabe stand (doppelt gemopppelt, weil Nabe Topf heißt, aber auch einen Eintopf bezeichnet). Natürlich wurden die gekocht. Dazu gab es noch Salat und Salat und Sashimi. Uns dann noch Austern (!) Da musste ich dann passen, weil ich durch ein ständig neu aufgefülltes Glas und den unterscheidlichen fetten Speisen ein wenig Magenprobleme bekommen habe. Aber die Koreaner legen immer wieder nach und schenken immer wieder nach. Ach war das lustig.
r
Gelernt hab ich an dem Abend ausser ein paar Namen nichts. Nur das koreanische Wort für "Prost" und zwar "Konbe". Wichtig, wichtig. Mir schien es auch so, als ob die vor jedem Schluck anstossen müssen. Und zu jedem Schluck eine Zigarette rauchen müssen. Aber hey, kein Problem, der Abzug hat wunderbar funktioniert.
Befremdent, nicht schlimm, aber befremdent war, dass mich Lim, der unglaublicherweise31jährige, häufig angefasst hat. Um mir zu zeigen wohin einmal am Ellenbogen, um meine Aufmerksamkeit im Gespräch zu haben am Rücken. Absolut normal, aber wenn man hier fast zwei Monate ist, dann grenzt das fast an sexuelle Belästigung.^^ Es war herrlich. Die Koreaner sind echt cool.
klingt vor allem laut und lustig :)
AntwortenLöschendas sieht echt seeeeeeeeeehr spaßig aus :D <3
AntwortenLöschenfreu mich so für euch <33
ich könnte lachen @ kartoffelpuffer, aber egal.....Hauptsache ihr hattet Spaß :o))
AntwortenLöschen