Dienstag, 4. Januar 2011

und da sagte der Tenno...

Hm, Neujahr und alle Geschäfte, also die die man braucht, sind dicht. Und das in Japan. Was macht man also?
Man geht zum Kaiserpalast. Und das am 2.Januar um den Kaiser höchstpersönlich, mit Gattin, Tochter, Thronprinz und Gattin und was weiß ich nicht zu sehen und zu lauschen. Wir haben uns, Katja, Tabea mit Mutti, Yo und ich, Richtung Kaiserpalast aufgemacht um das Symbol des Staates zu begrüßen. Schon auf dem großen Vorplatz wird alles geregelt, damit der Ansturm nicht irgendwie unkoodiniert Blödsinn macht.
Am Anfang werden billige Japanflaggen verteilt, wir haben natürlich auch eine bekommen ("Wo kommt ihr her? Aha, Japaner respektieren Deutsche!" Ohoh, an wen sind wir da geraten?). Und dann dürfen wir uns für die Taschenkontrolle anstellen. Naja, meine geliebte Kampftsche birgt nicht soviele Gefahren. Gegen Sicherheitsnadeln hat bisher noch keiner was gesagt und da ich, sie vertraute auf mein Wort, keine Videokamera dabei hatte, ist alles in Ordnung. Das zeigt doch stark die japanische Art und Weise miteinander umzugehen. "Du sagst das? Okay, dann ist es so." Es ist zwar Trinkverbot (kein Essensverbot?), aber wenn die Flasche in der Tache bleibt geht das schon. Gut, Säure hätte ich also schhmuggeln können.
Weiter zum Körperabtasten. Im Gegensatz zu den Herren am Copenhagener Flughafen haben die hier wohl mit reiner Willenskraft abgetastet. Schnappmesser und am Gürtel befestigte Bomben wären auch drin.
Aber wer würde das schon machen? Der Kaiser hat NULL politische Funktion. Würde man ihn allerdings umbringen, und das auch noch öffentlich, ich könnte mir vorstellend dass der Staat komplett im Chaos ausbricht.


Aber das ist ja nicht meine Absicht. Weiterhin folgen wir den Absperrungen und dürfen auch endlich das geheiligte Gebiet des Kaiserpalastes, also eher seiner Auffahrt, betreten. Brav folgen wir dem Strom und versammeln uns auf dem großen Platz vor dem Balkon, von dem der Kaiser sprechen wird.
Er erscheint immer am 2. Februar fünfmal. Dafür das wir uns das vierte Mal herausgepickt haben, sind noch verdammt viele Japaner da.
Wir stehenda, wedeln probeweise mit den Flaggen. Stören uns an den megagroßen Amerikanern vor uns, die sind bestimmt 2,10m groß gewesen. Lächeln dem putzigen Mädchen neben uns zu und dann....
...dann kam er. Seine Heiligkeit in Person mit seiner Familie. Ein Flaggenmeer erhob sich, Gegröhle und Schreie ertönten. Sogar "Banzai!"-Rufe waren zu hören. Und er hat uns gewunken, wohoooooo. Das geht einem irgendwie nahe, ich war versucht auch "Banzai!" zu rufen, aber aus Pietätgründen hab ich mir das mal verkniffen.
Und dann sprach er zu uns. Seine Stimme ist höher als erwartet, man erwartet irgendwie mehr Kraft und Macht, aber egal, ich habe ihn komplett verstanden. "Liebe für jeden und die Welt, Friede und Glück im Neuen Jahr!" Das ist meine kurze Zusammenfassung. Die Rede hat auch nur drei Minuten oder so gedauert.
Und dann erhob sich das Flaggenmeer wieder. Er winkte uns zum Abschied und verschwand wieder.

Da hab ich sie komplett erlebt, die kaiserliche Familie. Super!
Zurück haben wir uns mit dem Strom der Tausenden von Japanern bewegt und uns auch Richtung Bahn bewegt. Tabea und Mutti sind noch zum Meiji-Schrein, während Yo, Katja und ich in Ikebukuro was Essbares gesucht haben.
Da heißt es, dass Toko zu Neujahr der ruhigste Ort überhaupt sein soll, weil alle zu ihrer Familie aufs Land fahren, aber am 2ten ist es gerammelt voll, weil die großen Läden Neujahrangebote haben und die Leute wie blöde shoppen gehen. Normalität ist wieder da^^

2 Kommentare:

  1. Ich möcht auch eine Japanflagge zum wedeln!!! :D

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  2. Hey supidupi!!!!!!!!
    boah da wäre ich auch echt gern dabei gewesen Y_Y
    war bestimmt cool i-wie!! *.*
    <3

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