Freitag, 12. März 2010

Sehnsüchte

Tadaima!!!
Ich bin wieder im Lande. Und ich dachte eigentlich, dass ich das auch wollte, aber jetz will ich doch wieder in Japan sein.
Am Mittwoch Abend sind Stefan und Katha schon gefogen und ich habe sie zusammen mit ein paar Japanern zum Bus gebracht. Es flossen Tränen und letzte Geschenke wurden verteilt. Wir haben von unseren Gastgebern Fotoalben bekommen, wo die ganzen Gruppenfotos drin sind und von unseren Freunden kleine Briefe. Das hat uns allen gefallen.

Der Mittwoch ist sonst nicht weiter eewähnenswert. Ich habe nur meinen Kofer gepackt. Oh, doch. Morgens um 9, ich konnte an dem Tag ausschlafen, ging auf einmal meine Tür auf und jemand wollte in mein Zimmer. Die Tür ging wieder zu und wieder auf. Ein zaghaftes "Ohayo" (Morgen!) wurde gesagt und die Tür wieder geschlossen. Und dann klopfte es. Ich habe mich dann aufgerappelt und bin verschlafen an die Tür getorkelt. Das war Herr Ikeda, unser House Manager. Er dachte, dass niemand in dem Zimmer ist, da kein Name an der Tür klebte. Tja, den hat man mir am dritten Tag schon geklaut. Er hat sich tausendmal entschuldigt und ich habe gesagt, dass es okay ist. Abends bei der Zimmerabnahme hat er sich nochmal entschuldigt.
Am Donnerstag ging es dann um halb 7 aus den Federn. Ich habe mein Zimmer leer geräumt und bin nach Hiyoshi. Ich hatte schon Befürchtungen, dass ich mit dem Koffer in die Rushhour komme, aber das ging gut. In Yokohama habe ich dann meine Fahrkarte für den Bus gekauft und auf Rio gewartet, da ich es so verstanden hatte, dass sie mich noch verabschiedet. Wenn nicht, wäre das nicht so schlimm gewesen, ich bin schon ein großes Mädchen, dass alleine Bus fahren kann. Da sie 10 Minuten vor Abfahrt noch nicht da war, bin ich dann zum Bus. Da kam sie angerannt. Wir haben noch zwei, drei Worte gewechselt. Unter anderem hat sie erzählt, dass der 1.000 jährige heilige Baum in Kamakura gestürzt ist. Kein gutes Omen, habe ich gedacht. Und dann bin ich in den Bus gestiegen. Und da kamen sie, diese kleinen Mistviecher die ich hasse: Tränen.
Ich habe bestimmt die erste Viertelstunde geweint. Ich wollte Japan nicht verlassen, obwohl ich wusste, dass ich in einem halben Jahr wieder da bin.
Es war schönstes Wetter und der Bus fuhr über die Rainbow-Bridge von wo aus man einen Superblick auf mein geliebtes Minato Mirai hatte. Ich hätte fast übersehen, dass der Himmel so klar war, dass man hinter den Hochhäusern den Fuji-san gesehen hat. Er hat sich die ganzen 3 Wochen nicht geziegt, aber jetzt zum Abschied: ein gutes Omen.

Am Fughafen lief auch alles, noch nicht mal Sprengstoffalarm.
Im Flugzeug hatte ich eine 19jährige Japanerin neben mir. Wir sind aber erst am Ende warm miteinander geworden und haben und die letzten Stundne unterhalten. Sie flog nach München. Also konnte sie auch tatsächlich zwei, drei Wort deutsch, aber wir haben uns auf Japanisch unterhalten.
Das Fernsehprogramm war eher mau. Es sollte "New Moon" laufen oder "Hachiko". Toll, dachte ich, leckere Vampire und eine klassische Hundestory aus Japan, von der ich immer geredet habe und jetz kann ich es endlich sehen. Ne, lief nicht in unserem Flugzeug. Dafür habe ich den Kinderfilm "Where the wild things are" gesehen. (dt: "Wo die wilden Kerle wohnen"). Den wollte ich sowieso sehen, der sah knuffig aus. Dafür das das eine Kinderbuchverfilmung ist, finde ich die Story ziemlich heftig. Aber er war gut.
Essen war auch super, es gab diesmal mehr japanische Sachen wie O-Nigiri und O-Soba. Lecker!
In Kopenhagen lief auch alles (auch kein Sprengstoffalarm) und der kurze Flug nach Deutschland rüber war dunkel und ruhig. Es ist erschreckend zu sehen wie immer mehr Schnee auftaucht. Warum ist das in Deutschland noch so? Obwhol es wärmer ist als ich erwaret habe.
Tja, und meine Mutter war auch schon da um mich abzuholen. Zusammen mit meinem Koffer, der tatsächlich ein Kilo leichter geworden ist in Japan (bei mir weiß ich es noch nicht, ich gehe gleich zum Training und wiege mich dort) sind wir dann nach Lübeck.
Ich war langsam echt fertig. Insgesamt war ich 25 Stunden wach und unterwegs. Aber trotzdem habe ich nicht lange geschlafen. Naja, was soll`s.
Mit der Mitfahrgelegenhet ging es auch gleich schon mittags zurück nach Halle und jetzt sitze ich hier und schreibe meinen letzten offiziellen Japaneintrag. Alles ist ausgepackt, die ersten Mitbringsel verteilt und ich überlege, wie ich meine Stimmung beschreiben soll:
Ich bin schon froh in Halle zu sein, ich habe mich gefreut meine Jungs zu sehen und den Geruch meiner Wohnung zu riechen, aber ich möchte auch gerne nach Japan, wo ich neue Freunde gefunden habe und wo mich das Land fesselt.
Und das werde ich dieses Jahr auch wiedersehen. Garatiert!

4 Kommentare:

  1. Willkommen zurück in der Heimat! Du kommst im September? lg Jo~

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  2. Der Fujisan *______________* Wie geil hast du ein glück gehabt <333

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  3. Da das ist doch ein schönes Fazit! Jetzt weißt du, dass du wirklich für ein Jahr nach Japan willst und es psychisch wahrscheinlich ohne Schäden überleben kannst. ;P

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  4. Ohne Schäden? Ich befürchte der eine Monat hat schon einiges angerichtet ^^

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