Samstag, 9. Juli 2011

Samba in Odaiba

Wer denkt denn bei 33 Grad ans Lernen? Ich. Aber daran denken hat zum Glück ja nichts mit damit zu tun es auch wirklich zu machen. Zu meiner Verteidigung, in der Bahn habe ich versucht meine Präsentation zu lernen, aber was soll man machen, wenn die brasilianischen Freunde ununterbrochen reden... Bruno hatte zum Odaiba-Besuch eingeladen. Da wollte ich eh schon mal hin und hatte zufälligerweise geplant dieses Wochenende dorthin zu gehen. Zusammen mit den Brasilianern Sayuri und Carolina sind wir auch los. Ich wusste, dass noch weitere Brasilianer dazu stossen werden und dachte: "Argh, das wird anstrengend, die reden nur auf Portugiesisch. Möp." Aber Pustekuchen. Wir haben erst ein wenig auf Taichi gewartet und sind dann zusammen an den Strand in Odaiba. In der Tat gibt es dort einen kleinen Sandstrand mit Blick auf Toko Bay und die Rainbow-Bridge, was das ganze bei Nacht zu einem beliebten Pärchensammelplatz macht. Es ist cool am Strand zu sein und Blick auf Hochhäuser zu haben. Es war tierisch warm, die Sonne bratzte und Taichi hatte die grandiose Idee eiskaltes Bier zu trinken "Yvonne, du bist doch Deutsche, du trinkst das Zeug wie Wasser". Klar, also Bier geholt und dann mit den Füßenins Wasser. Oh Mann, was für ein geiles Feeling: Sonne im Nacken, Bier in der Hand und Füße im Meer. Und die richtigen Leute um einen herum. Ich konnte endlich wieder meinem normalen Humor freien Lauf lassen und haben dreckiges Gelächter geerntet. So muss das sein. Um vier weitere Brasilianer bereichert sind wir dann auch Richtung Rainbow-Bridge marschiert. Ich wollte sie eigentlich überqueren und ein 1A Bild von der Tokyoter Skyline machen, aber irgendwie sind wir dann doch nicht darauf und haben dafür noch einen Brasilianer aufgesammelt. Soll mich nicht stören, denn trotz meiner Befürchtungen haben alle ein super Englisch gesprochen und wir haben uns alle super verstanden. Zurück zum Strand, mit einem Umweg zu Baskin Robbins, einem Eisladen. Oh Mann, was kann man nicht für einen Spaß mit rosa Löffeln und eisgierigen Kerlen haben. Wie sie betteln können, die Herren, wenn sie Süßes wollen. Und dann haben wir, eine Truppe lustig lauter Leute, zwischen den ganzen Pärchen gesessen und auf die abendliche Lumination der Rainbow-Bridge gewartet. Boote sind vor der Brücke aufgetaucht udn haben geleuchtet....aber die Brücke nicht. da haben sie dann mal gespart, die werten Energieverschwende. Naja, es war trotzdem ein sehenswerter Sonnenuntergang und trotz allgemeiner Partnerlosigkeit in der Gruppe, ein herrliches Erlebnis. Ich hab es doch tatsächlich zu 4 (!) Umarmungen von männlicher Seite geschafft, und nicht diesen japanisch Ich-tu-mal-so-Kram, sondern eine echte Umarmung. Das erwähne ich jetzt nicht, weil ich erzählen will, dass mich ein Kerl in irgendeiner Weise berührt hat, sondern weil das etwas ist, was man hier in Japan nicht bekommt. Ich bin kein Freund des Körperkontaktes, aber ich vermisse diese aufrichtige Geste manchmal. Nach einige Verabschiedung, Sayuri und Co. sind auf zu ner Party, sind wir dann mexikanisch Essen gegangen. Oder was auch immer Japaner für mexikanisches Essen halten. Wir haben definitiv das Geld für das all-you-can-eat herausgeholt und haben uns auch noch das Riesenrad in Odaiba angesehen. Allerdings sind wir nicht damit gefahren und haben uns entschlossen, weil wir dann die letzte Bahn auf keinen Fall verpassen wollten, noch ne Runde zu klönen und dann nach Hause zu gehen. Das war ein herrlicher Tag mit tollen Leuten. Die angeblich Sambatanzenden Brasilianer haben keinen Samba getanzt "Ne, Yvonne, das ist nur ein Klischee, das fragt mich jeder." Ach, mit mir und Bier ist es anders? - aber das wird beim nächsten Treffen - BBQ mit Samba- nachgeholt. Ganz sicher.

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