Freitag, 8. Juli 2011

Tanabata

Etwas Trauriges ist passiert. Gestern, am 07.07.11 war der Himmel nachts bewölkt.

Gestern war Tanabata, das Sternenfest, in Japan. Es heißt, dass sich an diesem Abend die Sterne der Weberprinzessin und des Hirten treffen, was sie nur einmal im Jahr tun, denn ihr Vater hat das liebende Paar durch die Milchstraße getrennt, da sie sich zu sehr liebten und nicht arbeiteten. Hach, romantisch, nicht wahr?
Aber wie gesagt, es war bewölkt, sodass wir das Treffen der Liebenden nicht live mitverfolgen konnten. Ist auch nicht so schlimm, denn wir Austauschstudenten sind von der Seikei-Universität zum Tanabata-Fest eingeladen worden. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, obwohl ich weder wusste wo die Uni ist, noch wer die Studenten sind.
Aber es war ein genialer Abend. Zusammen mit Rushelle und Chris bin ich direkt von der Musashi nach Kichijôji gestartet, wo die Seikei beheimatet ist. Am Bahnhof dort treffen wir auf Cho und An, zwei der Chinesinnen und sind somit komplett als Musashigruppe angekommen. Die Party fand im Wohnheim statt, das direkt am Campus liegt und auch sowohl von Ausländern, als auch von Japanern bewohnt wird. Tolle Sache. Alle tragen Yukata und ich habe jedes Mädchen um ihren beneidet. Hätte ich es vorher gewusst, hätte ich meinen angezogen...
Wie es auf jeder Party mit Fremden anfängt, bilden sich Gruppen der sich Kennenden Leute, aber ich hatte keinen Bock drauf und hab mich zu den anderen gesellt, aber trotzdem endet man doch wieder in der alten Truppe. Aber man kann durchaus sagen, dass die Seikei-Studenten, die japanischen, wesentlich kontaktfreudiger sind als Musashistudenten. Ich hab mich mit vielen Leuten unterhalten und auch die Ausländern stellten sich als nett heraus. Die beiden Kerle sind Deutsche *juchu* und die Französin kam auf mich zu "Du bist von der Musashi? Dann kennst du vielleicht einen Franzosen namens Yoann?" Sowas, das ist ne Kommilitonen und Freundin von Yo, die Welt ist doch klein. Auch die Schottin kenn ich irgendwoher.
Um die Fressorgie aufzulockern (mit deutschem Flammkuchen) und Kontakte zu knüpfen durften sich die Japaner später ihren Lieblingsauändern wählen und wir haben ein Quiz gemacht. Ist ja wohl klar, welche Gruppe gewonnen hat ^^ Ich hab nur Blödsinn gemacht. Aber alle haben mitgemacht. An der seikei hat mich keine ängstlich beschaut. Unser Preis waren 4 Packungen schwedisches Kartoffelnpüree. Sehr schön. Das ist doch mal was. Es gab noch Thaicurry und koreanische Ramen. Allein die Idee ist irre.
Danach gab es noch ne Runde Bingo, für mich mein erstes Mal, und die ersten Preise waren echt gut, T-Shirt von Kichijôji und ein Toko Tower aus Lego etc. es hat sich gelohnt.

Langsam, nach all den Gesprächen und Fotosessions, wurde dann aufgeräumt und natürlich haben Chris und ich die Leute noch ins Izakaya begleitet. Die Leute waren so nett, da musste man einfach noch weiterfeiern. Rushelle und die Chinesinnen mussten jedoch rechtzeitig ins Wohnheim zurück. Schade.
Im Izakaya hat man noch erzählt und getrunken und ich denke mit der letzten Bahn haben wir es auch nach Hause geschafft.

Das war wirklich ein herrlicher Abend, nette Leute, sehr aufgeschlossen. Da denkt man schon über ein Masterstudium an der Seikei nach.

Heute, unausgeschlafen und muffelig, ab zur ersten Stunde um die japanische Präsentation vorzubereiten. Nööööö. Und der Wirtschfatsunterricht war auch nicht spannender. Aber der Sport reisst es wieder heraus.
Wirklich schön war heute das Theaterstück, welches Yo und ich uns angesehen haben. Ich hatte von einer der Deutchtstudentinnen Freikarten bekommen und da kann ich es mir doch nicht entgehen lassen japanische Schauspielkultur anzusehen, auch wenn es sich um stinknormales Theater handelt.
Aber es war gut. Erst wie man begrüßt wird, als wäre man derjenige der den Oscar verleiht und man hat uns zum Platz begleitet. Das Stück selber war verständlich für uns und auch sehr gu gespielt. Ich fand die Art und Weise wie das Bühnenbild genutzt wurde, sehr gut. Schauspielerisch bin ich auch begeistert. Und hinterher, als wir ds Gebäude verlassen haben, standen alle am Ausgang, auch die Schauspieler, und haben sich im tiefsten Winkel verbeugt und sich bedankt. Hallo? Bedankt man sich nicht bei den Schauspielern?
War auf alle Fälle cool.

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