Um 9.30 Uhr haben wir Mädels und mit dem Professor Brian und Leuten die Bock darauf hatten in Nagatacho getroffen. Brian bietet einmal im Monat an eine Wanderung durch Gebiete von Tokyo zu machen. Das Wetter war eigentlich so beschissen, dass ich fast zu Hause geblieben bin. Aber da Karsten extra eine Stunde gefahren ist um mit uns Spaß zu haben, bin ich natürlich hin. Brian hat uns durch Chiyoda-ku geführt, das Viertel, wo die Gebäude der Parteien stehen, das Theater von Tokyo und dann ging es weiter zum Kaiserpalast. Gut, den kannte ich schon, aber es ist trotzdem immer wieder cool ihn zu sehen.
Langsam klärt sich das Wetter dann gegen 11 Uhr auf. Pünktlich zum Essen. Endlich, endlich hab ich meine geliebten kalten Soba (Nudeln) bekommen. Ich liebe es, die Nudeln in die Sauce zu tunken und zu schlürfen (man eignet sich die tollsten Sachen in Japan an).
Im warmen Sonnenschein sind wir kurz noch durch die Bücherstraßen von ich weiß nicht wo geschlendert. Im warmen Sonnenschein sind wir kurz noch durch die Bücherstraßen von ich weiß nicht wo geschlendert. Wir hatten uns alle in Gruppen aufgeteilt und wir waren mit Yota und Nori unterwegs. Nori ist heute 21 geworden und er ist der erste Japaner von dem ich gedacht habe, dass er älter ist. Er und Yota haben, zu unserem Glück, auf englisch gesprochen. Yota hat es gelernt weil er schon (einige?) ausländische Freundinnen hatte. Er ist auch endlich mal ein großer Japaner, der offen ist und ganze Wichtig: er kennt Sarkasmus! Nori auch.^^
Ein ereignisreicher und verdammt genialer Tag.
Mit einem leckeren Maccha Frapucchino (Maccha ist grüner Tee. Viele Europäer mögen es nicht, ich mag es-logisch) ging es dann weiter zum Yasukuni-Schrein. Da war ich auch schon mal, aber diesmal hab ich ihn näher betrachtet. Wir haben dort auch eine traditionelle Hochzeit gesehen, bzw. das Brautpaar. Schick, schick.
Der Schrein gerät andauernd in die negative Presse wenn der Premierminister in besucht. Er huldigt dort den Kriegsopfern. Schöne Sache, nur sind dabei auch die Kriegsverbrecher bei und China, Korea und ich denke noch einige andere Länder sehen das dann nicht so gerne, zumal Japan im Zweiten Weltkrieg auch nicht unbedingt der netteste Feind war.
Weiter ging es nach Iidabashi (getrennt gesprochen:I-idabashi). Dort, so hat Brian es erklärt, sind die Straßen so klein und verwinkelt, wie im alten Kyoto. Jupp, so verwinkelt, dass er dreimal in die Falsche gelaufen ist. Aber eine sehr hübsche Gegend.
Zum Abschluss zeigte er uns noch einen Laden, wo es zwei, drei Waren aus der Heimat gibt. Hm, ja, gibt es tatsächlich, aber zu einem Preis, das ist unglaublich. Ein Glas Nutella, von dem Inhalt von ca. 100gr (ein Viertel von den deutschen Gläsern), kostet mal eben 4€. Ich hab einfach mal nichts gekauft. Ich hab noch keine Sehnsucht nach der Heimat. Sorry, Leute.
Der Tag war bisher sooo lustig. Die Sonne schien, alte Freunde und sarkastische Japaner. Besser kann es doch nicht kommen. Dachten wir....
Zurück im Wohnheim haben uns die schmerzenden Füßen nicht davon abgehalten nochmal nach Ekoda zu gehen. Dort sollte ein Geschäft alles für 100 Yen verkaufen. Klamotten, Taschen etc. Also hin, Yoann ist auch mit, obwohl das ja eigentlich so eine Mädchensache ist.
Wie sich herausgestellt hat, ist das so eine Art Flohmarkt gewesen. Die Mädels haben bei den Klamotten und so geschaut, aber das war mir zu doof, ich passe ja eh nicht rein und wollte draußen warten. Da schnakt mich eine Japanerin an, ich soll mit Svarowski-Steinen was Hübsches basteln. Ich trag aber kein Bling-bling-Schmuck und ein Handy hab ich auch nicht, wo ich was ranhängen kann. Also hab ich Kekse und Lotus-Tee bekommen. Sehr lecker. Und weil sie alle so nett waren, hab ich doch gebastelt. Wir haben uns auf Englisch unterhalten und die ältere Dame neben mir hat meine zwei, drei Sätze gelobt und sich gewundert, dass ich so schnell mit dem Basteln fertig war. Ein paar Perlen auf fädeln ist jetzt auch nicht mein Problem gewesen. Da kamen die Mädels zurück und ZACK! alle, zuerst lustigerweise Yoann, sollten auch Basteln. Also saßen wir da und haben mit Perlen gespielt. Wir haben so herumgeblödelt, dass Yoann und ich nun „best friends“ sind, weil wir die gleichen Perlen genommen haben und wir lieben Bling-bling ja soooo sehr. Eien andere ältere Dame, die einfach nur zum tee trinken gekommen ist, hat mir, warum auch immer, Ein Anhänger von ihrem Handy geschenkt. Sei hat nur Japanisch gesprochen und mir war zwar klar, was sie will,a aber es war mir unangenehm. Im Endeffekt hab ich es dann nach dem gehörigen Abweisen doch genommen. Ich weiß echt nicht warum, aber es hat mich gefreut.
Auf der Straße war noch echt viel los und da dachten wir uns, schauen wir mal nach, was so abgeht. Anscheinend war ein Straßenfest im Gange und überall wurden Sachen, hauptsächlich Essen angeboten. Wir sind da entlang gewandert und dann kamen sie, die Kostümmenschen. Diese armen Menschen, die als Hasen und Mangagirls herumgelaufen sind. Uh! Wie ich es liebe mich zum Affen zu machen., und Yoann anscheinend auch. Also haben wir jede Puppe gefragt, ob es okay ist, dass wir ein Foto machen. Das war so lustig. Am Ende haben nicht nur unsere deutschen Mädels geknipst,sondern auch alle Japaner drumherum, die fasziniert von uns bekloppten Gaijins (eigentlich ein Schimpfwort für Ausländer) sind.
Am Ende der Straße gab es eine Band die gespielt hat. Ohne Sänger, aber trotzdem nicht schlecht. Die Mangamädchen die uns gefolgt sind haben dazu Luftgitarre gespielt. Naja.
Auf dem Rückweg haben wir doch noch tatsächlich Figuren gefunden, mit denen wir noch kein Foto gemacht haben. Irgend so wein Power Ranger Verschnitt. Lustig. Und dann haben sie uns zu dem Ober -Supermann-Ranger-Hero geschickt. Natürlich hat er mit uns Ausländer Fotos gemacht und alle Japaner waren so begeistert. Herrlich.
Nicole, die meine Kamera benutzt hatte, wurde die Hand entgegen gestreckt und sie dachte er will das Foto sehen, bzw. Geld dafür kassieren. Aber er wollte nur mit ihr ein Foto machen. Also hab ich die Kamera geschnappt und sie fotografiert. Aber vorher hat der Mister Power Man seinem Gehilfen was ins Ohr geflüstert. Ganz ehrlich: für mich sah es aus,wie „Hey, sorg dafür , das die Kleine in mein Zimmer kommt!“ Ich denke, im Endeffekt war es nur, dass der Gehilfe uns Sticker schenken sollte (Juchuuu!) und uns erzählt hat, dass es am 11.10. eine Live Action Show in Ekoda geben soll. Jetzt wollen wir erstmal googeln wer die überhaupt sind (der Feuermann heißt Jiendo und der andere Kurosudaiba) und dann werden wir höchstwahrscheinlich dorthin gehen. Fette Sache.
Auf dem Rückweg haben wir schon rumgesponnen, dass wir durch die ganzen Fotos die Berühmtheiten von Ekoda werden und und überall Sachen geschenkt werden und alle Fotos mit uns wollen. So einfach ist das!
Dieses Straßenfest ist toll gewesen. Die Leute sind uns gegenüber viel offener gewesen. Ich hoffe das wird sich nicht wieder ändern.
Es gibt zwar auch Straßenfeste oder Dorffeste bei uns, aber dass hier ist viel intimer und kultivierter gewesen. Damit mein ich nicht, dass wir keine Kultur haben, sondern, dass wir viel zu undiszipliniert sind, um die Stimmung (ohne Alkohol) so beizubehalten. Irgendjemand würde sofort über die Stränge schlagen, aber hier war alles perfekt.
Ich freu mich schon auf morgen. Wo ich euch hoffentlich -Nicole, mach bitte gute Fotos- überraschen werde. Das wird eine einmalige Sache an die man als Ausländer so schnell nicht rankommt. Ich freu mich schon tierisch.
Ich bin echt gespannt auf deinen nöchsten eintrag mal sehn was das wird ^.^
AntwortenLöschenaber DIESER tag schien echt voll geil gewesen zu sein :D freut mich echt doll <3333333
...ich helf dann ma weiter meinen eltern, is ja schließlich mein umzug xDDD
hdl <3
Wow, das klingt wirklich nach nem echt genialen Tag! *-* Japanische Omis sind irgendwie...toll!
AntwortenLöschenHey!
AntwortenLöschenMuss ja ein ereignisreicher Tag gewesen sein! Aber ehrlich gesagt musst du das mit der Stimmung beibehalten ein wenig untermauern, ich sehe das nämlich erhlichgesagt ein bisschen anders! ;P
Trotzdem, netter Bericht.
Liebe Grüße aus dem verregneten Halle,
Carl