Donnerstag, 25. Februar 2010

Kaiser der Kirschblüten

Heute war wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien und es war sogar fast zu warm für den Pullover. Gut, dass "Böse" habe ich schon erzählt, jetzt geht es mit den Interessanten Dingen los: Heute ging es zum Kaiserpalast und Yasukunischrein. Alle die jetzt auf Pokémon gehofft haben, muss ich erstmal enttäuschen, die kommen ein ander Mal. Der Kaiserpalast war natürlich nicht zugänglich für uns, aber man konnte von dem Burggraben aus sehen wie er an einem Berghang liegt. Schon schick. Leider haben wir den Kaiser nicht gesehen, aber er wohnt dort auch nicht ständig und hat auch hoffentlich Besseres zu tun, als sich Touristen zu zeigen. Weil es an sich nicht spannendes zu knipsen gab, haben wir lustige Bilder von uns gemacht. Wir sind eindeutig der Meinung, sollten sie neue Power Ranger scouten, dann bekommen wir die Rollen^^ Man merkt, dass Juliane bei uns ist.

Weiter geht die Tour durch den kaiserlichen Garten. Der ist öffentlich und kostenlos zugänglich. Leider ist noch Frühling und wenig Grün vorhanden, aber es ist schon zu sehen, wie er im Somer aussieht. Gleich zu Anfang gab es eine Ausstellung von Staatsgeschenken, die Japan mal bekommen hat. Sa sind tolle Sachen bei gewesen, Kristallvasen aus Schweden, Schatullen aus Kenia etc. Von Deutschland gab es ein grottenhässliches Bild. Es sieht aus wie ein Linolschnitt den man in der vierten Klasse macht, nur mit roter Tusche. Hässlich. So macht sich Deutschland nicht gerade beliebt. Im Garten ist der Rasen lustigerweise überall verbrannt oder sie haben einen genmanipulierten Rasen, der beige aussieht, man weiß es nicht genau. Unser Theorie: der Rasen ist nicht grün, damit man sich beim Hinsetzen keine Grasflecken holt. Logisch, oder?

Das Beste ist: Wir haben doch noch einen Kirschbaum in Blüte gesehen. Er blühte noch nicht ganz, ABER wir haben Fotos die rosarot und blumig sind. Perfekt mit blauen Hintergrund. Shinobu war schon ganz gelangweilt, weil wir solange fotografiert haben.

Mittagspause: Diesmal gab es für mich Rndfelisch und Curry auf Reis. Ich wollte eigentlich nicht unbedingt Fleisch in Japan essen, weil das übelst fettig ist, aber diese Rindfleischstreifen waren sehr lecker. Und das Curry sowieso. Danach gab es noch ein Eis aus dem Conbini. Es war wie unser Sandwicheis in einer Waffel, aber die Waffel ging ganz herum, sodass man nicht kleckern kann und keine gefrorenen Finger bekommt. Ab zum Yasukuni-Schrein. Ich bin der Meinung ich habe ihn schon irgendwo mal erwähnt...Egal, der Yasukuni-Schrein kann einmal im Jahr vom Premierminister besucht werden. Wenn er besucht wird, dann gibt es jedesmal großes politisches Trara darum, weil im Yasukuni-Schrein alle Kriegsgefallenen verehrt werden, also auch die Kriegsverbrechen. Ich in der Meinung die Orthodoxen sind gegen den Besuch, auf alle Fälle China und Korea. Wir haben auch am Schrein gebetet. Sind wir jetzt Kriegsverbrechersymphatisanten? Interessant an diesem Schrein ist, dass das Haupt-tori (Tor) nicht aus Holz ist, sondern aus Stahl. Es ist auch besonders riesig. Wieder eine Thorie von uns: Es steht für den Stahl im Krieg. Wer weiß?

Danach sind wir in den nahegelegenen Park gegangen, vorbei an dem Budôkan, einem der größten Konzerthallen in Tokyo. Lustigerweise hat mein Vater einen Tag vor meinen Flug mir eine Live-CD vorgespielt, die im Budôkan aufgenommen worden ist. Die Halle wurde damals für die olympischen Spiele gebaut. Im Park haben wir uns in die Sonne gesetzt und uns unterhalten. Unter anderem über die Studiengebühren. Die Keio-Uni verlangt pro Semester (Festhalten!) 15.000 Euro. Sie soll die größte private Uni in Japan sein, deswegen auch so teuer. Aber wie die meisten hoffentlich wissen, haben Besucher von angesehenen Universitäten nahezu 100%ige Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weil große Firmen an der Uni sich die Studenten rekrutieren. Shinobu hat nicht schlecht gestaunt, als wir von unseren 65€ Studiengebühren erzählt haben. Aber ganz ehrlich: Nicht das Halle schlecht ist, aber veglichen mit dem was wir dort in Japan an der Uni schon gesehen haben, haben die ein wesentlich besseres Lernangebot. Da hoffe ich doch stark, dass ich irgendwie mal an die Keio, oder meinetwegen irgendeine andere japanische Uni komme^^. Shinobu musste uns um 15 Uhr verlassen und wir sind am Shibuya-Bahnhof zur Hachikô-Statue gegangen. Hachikô ist in Japan und zum Teil auch in Deutschland, ein berühmter Hund. Es soll eine wahre Begebenheit sein, dass Hachikô eine sehr enge Beziehung zu seinem Herrchen hatte, dass er ihn jeden Tag vom Bahnhof angeholt hat. Eines Tages ist das Herrchen aber gestorben und der Hund ist trotzdem täglich zum Bahnhof gegangen. Solange bis er getorben ist. Weil die Menschen den Hund so sehr mochten, haben sie ihm zu Ehre dann die Statue aufgestellt. Wie schon erwähnt, wurde der Film gerade erst von Amerika verfilmt. Und nebenbei, die überall bekannte Kreuzung aus Japan, die man immer im Fernsehen sieht, oder bei Fast and Furious-Tokyo Drift, die scheint direkt in Shibuya zu sein. Es sind aber auch echt Massen, die da umherwandern.
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Juliane wollte noch ein wenig durch Shibuya nach Harakuju wandern, aber ich habe dann gemerkt, dass ich langsam Probleme bekomme und bin dann ab Harajuku alleine nach Hause. Es wunderte mich schon stark, das sich eineinhalb Wochen mit ein und denselben Menschen ausgehalten habe ohne aggressiv zu werden. Jetzt ist der Punkt erreicht gewesen, wo ich lieber weggegangen bin, anstatt pissig zu werden. Ich kriege mich noch ein und ich denke die anderen werden früher oder später auch diese Probleme haben, dass sie keinen Bock auf den Rest haben. Zum Abschluss noch eine weitere Theorie: In Hiyoshi gibt es auf der Straße, bei Kreuzungen, kleine rot blinkende Einlassungen in der Straße. Wir nennen sie liebevoll "Tore zur Hölle". Wir wissen aber nicht genau warum es sie gibt. Theorie 1: Sie kennzeichen im Dunkeln Kreuzungen. Abgelehnt, weil wir in derselben Straße auch Kreuzungen ohne Höllentore haben. Theorie 2: Sie sind nur an Kreuzungen an denen es besonders gefährlich ist. Noch nicht bestätigt, wäre aber bedenklich, weil wir genau vor dem Wohnheim eine Hölle haben. Schönes Schlusswort ^^

2 Kommentare:

  1. *lach* Das mit dem auf-die-Nerven-gehen fängt aber früh an, ich glaub', wir haben es ein bisschen länger ausgehalten. :) Naja, ihr kriegt das schon hin.

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  2. yvo yvo :) ich hab schon drau gewartet, dein ganzer blog klang bisher so rosa. ich muss aber sagen, dass ich mich geweigert habe im yasukuni schrein zu beten... naja. ne prinzipiensache :)
    wo ist pokémonland? bisa?

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