Donnerstag, 18. Februar 2010

Donnergott des Schickschnacks

Heute war der Tag relativ kurz und die Füße nicht geschwollen. Um 10 Uhr haben wir uns mit Akiko in Shibuya getroffen und sind dann gemeinsam nach Asakusa (gesprochen Asaksa) gefahren. Schon auf der Fahrt selber kam ich mir beobachtet vor. Das was alle angekündigt haben und ich bisher vermisst habe ist endlich passiert: wir wurden beobachtet. Mag vielleicht auch daran liegen, dass wir uns ziemlich gut mit Akiko auf japanisch unterhalten haben. In Akusa selber sind wir gleich direkt bei dem großen Tor Kaminari-mon (Donnertor)herausgekommen. Dort war eine große Schwar an Leuten und obwohl dort auch viele Ausländer waren, wurden wir angesehen, aber egal. Geht man durch das Tor in die dahinterliegende Nakamise-Gasse kommt man am Denbô-in an. Das ist einer der sieben großen Tempel in Tokyo. Das Tor ist jetzt nicht sonderlich erwähnenswert, außer das es groß ist. aber die Nakamise-Gasse ist das Paradies für Einkauswütige. Wir konnten garnicht genug ansehen. Und was wir alles kaufen wollten. Es gab Fächer, Stäbchen, Kimono, Yukata, Katana...und jede Menge Krimskrams den man nicht braucht. Schlüsselanhänger ohne Ende, japanische Süßigkeiten und und und. Aber der ganze Kram ist trotzdem, oder gerade deswegen, extrem teuer. Es gab Stäbchen für 30€ oder eine Bentô-Box (Lunchbox) für 20€. Die war echt wunderschön, aber da bin ich viel zu geizig für. Ich habe die ganze Zeit nach Mitbringsel geschaut, aber ganz ehrlich, wenn ich für alle welche mitbringen, werde ich arm. Es sei denn ich lasse sie mir bezahlen, aber dann ist das ja auch schon wieder doof.
Der Denbô-in ist leider gerade verhangen gewesen, weil Bauarbeiten stattgefunden haben. Trotzdem haben wir ordentlich Fotos geschossen und vor der Pagode hat ein älterer Manng efragt, ob Katha mit ihm ein Bild macht. Ich wäre an ihrer Stelle auch verwirrt gewesen. Wir wissen immer noch nicht warum sie, sie ist nicht blond und es sind genügend andere Europäer herumgelaufen. Vor dem Tempel stand ein "Räucherbrunnen". Man kann sich Räucherstäbchen kaufen, die dort hineinstecken und alle anderen fächeln sich den Rauch zu. Das soll die Konzentrazion erhöhen. Natürlich reinigt man sich wieder mit Wasser. Wie ich gestern für den Schrein beschrieben habe, macht man da auch für Tempel. Hier ist der Innenraum leider abgesperrt worden, weil es so ein Touristenpunkt ist, aber immerhin konnte man Fotos machen. Natürlich haben wir wieder ein o-mikuji gezogen, diesmal hat man Stäbchen gezogen und je nachdem welche Zahl man gezogen hat, ein Fach aufgemacht und einen Tettel herausgenommen. Leider ist mein Glück heute "normal".
In Asakusa ist auch eine Straße wie im alten Edo, also aus ziemlich alter Zeit. Es ist schön zu sehen, wie es damals aussieht. Die Geschäfte die in dieser Straße stehen, sollen zum Teil noch den Familien von damals gehören. Zur Mittagszeit sind wir wieder essen gegangen. Ich könnte ganze Blogeinträge nur mit Essen füllen. Es beherrscht das Leben der Japaner ungemeint, wobei man jedoch nie jemanden auf der Straße oder in der Bahn essen sieht. Heute wollten wir Okonomiyake ausprobieren. Das ist ein Fladen mit Okonomiyekesauce und Mayonaise. Was in dem Fladen ist kann man sich bestellen. Zum Beispiel hatten wir Kartoffeln und Käse, oder irgendwas mit Ingwer und Shrimps. Sehr lecker, sogar mit Mayo, obwohl ich die nicht mag, aber Japaner essen fast alles mit Mayonaise. Neben dem Okonomiyake haben wir auch Moncha. Da mischt man Zutaten zusammen und kippt sie auf einen Tischgrill. Das brät man dann an, und kippt die zurückgebliebene Flüssigkeit in die Mitte. Das wird weiter angebraten und zerhackt. Das ist wirklich zu empfehlen. Es ist sehr gesellig und man kann auch zusammenmischen was man will.
Auf dem Weg nach zurück, als Stefan gerade in einem Laden war, haben uns fünf Schulmädchen von vielleicht 13 oder 14 Jahren angesprochen, ob sie mit uns ein Foto machen dürfen. Mit dieser Situation waren wir überfordert. Natürlich haben wir mit ihnen in Foto gemacht, aber es ist für uns deutsche unvorstellbar Fremde zu fragen, ob wir ein Foto machen dürfen. Ach, aber die waren so niedlich und höflich.
Auf diesem Bild sind das jetzt nicht die Mädchen, sondern Akiko und Shinobu. An sich waren wir für heute wieder durch. Wir haben noch einen kurzen Blick auf das Asahi-Gebäude geworfen und dann ging es nach Hause. Asahi ist eine große Getränkemarke in Japan und es gibt auch die Asahi-shinbun, eine tägliche Zeitung. Auf dem Dach des Gebäudes ist ein goldenes Irgendwas, was eine Schuamkrone von Bier darstellen soll. Hübsch. Zuhause haben wir uns endlich der großen Herausforderung gestellt: Natto. Natto ist für Deutsche das, was Milchreis für Japaner ist: Ekelhaft. Aber natürlich muss man alles mal ausprobieren, damit man auch ehrlich sagen kann, dass es nicht schmeckt. Zur Aufklärung, Natto sind vergorene Sojabohnen. Wenn man das Päckchen öffnet, strömt einem schon ein Geruch entgegen, der nicht super angenehm ist, aber auch nicht super eklig. Dann verrührt man die Bohnen, die nun ordentlich klebrig sind mit beigelegten Saucen und beim essen ziehen sie dann extrem lange Fäden. Ich finde, die Erklärung Natto zu essen in einem Blog von einem Kommilitonen sehr gut, deswegen verlinke ich dorthin. m meine persönliche eurteilung abzugeben: Nicht direkt widerlich, aber auch nicht genießbar. Probieren! Da ich denke, dass Wäsche waschen und die lustige Begegnung im Raucherraum (Achtung: Ich rauche nicht) mit einer unserer Hallenser Doppel-Masterin nicht von obersten Interesse ist, beende ich für heute den Blog wieder.

1 Kommentar:

  1. mitbringsel kriegst du am einfachsten und billigsten 8und auch typisch japanischstem) in einem hundert yen shop. muss jakeiner wissen das der super tolle fächer mit dem wellenbild nur 100 yen gekostet hat und nicht aus asakusa ist ;)

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