Und auf ein Neues: Heute haben wir drei uns mit Stefans Tandempartner in Shinjuku getroffen. Das Ganze ging aber natürlich nicht ohne Probleme. Da wir gestern Nancy nicht gefunden haben, obwohl sie auch eine Stunde auf uns gewartet hat, haben wir heute versucht ihr das Buch zu geben, was sie gestern bekommen hätte. Dazu mussten wir uns irgendwo treffen, aber ohne Handy ist das echt schwierig. Idee 1 war, dass wir sie auf dem Hinweg in Shibuya treffen, da wir da eh umsteigen mussten. Ging nicht, weil sie noch nicht da gewesen wäre. Plan 2: Wir treffen sie auf dem Rückweg. Haken: Wir wussten erstens nicht wann wir zurückfahren und wären zweitens wohl auch nicht über Shibuya gefahren. Plan 3: Wir treffen uns zwischendurch. Problem also erstmal verschoben.
In Shinjuku haben wir dann Stefans Tandempartner getroffen und sind erstmal essen gegangen. Was sonst. Danach haben wir einen 100-Yen-Shop gesucht und auch gefunden. Diese Läden sollen in Japan sehr populär sein und sind genau das was 1 Euro-Läden bei uns sind: größtenteils günstig. Jaja, die beiden Mädchen, Katha und ich, im Kaufrausch. Aber ich habe nicht wirklich was gefunden. Ich habe mir ein hübsches Paar Stäbchen in rot mit Häschen gekauft, weil ich ja in Asakusa zu geizig für Stäbchen war. Die passende Bentôbox (Lunchbox) wäre in Asakusa gewesen, auch mit Häschen, aber zu teuer. In dem Haushaltswarenladen Tokyo Hands, habe ich dann nach weitern Bentôboxen Ausschau gehalten und echt eine hübsche gefunden. Ich überlege noch sie mir zu kaufen. Jetzt denken einige, warum denn das? Tupperware gibt es in Deutschland auch. Ja, das stimmt, aber das ist einfach viel stilvoller und edler.
In Shinjuku gibt es Läden ohne Ende, teure Edelmarken und auch Jeansdicounter. Nebenbei natürlich die Mangaläden voller Gacha gacha. Katha wollte gerne einen Trunks haben (von Dragonball), hat aber was anders gezogen, wo wir dachten das es Kuririn ist. Hätte ich bekommen, aber es stellte sich heraus, dass es eine mir unbekannte Figur aus einem Movie ist, deswegen hat Stefan jetzt einen Anhänger^^.
Um 15 Uhr sind wir dann mit einem alten Tandempartner von Stefan in Ginza verabredet. Die Fahrt dahin war mal ausnahmsweise ohne Probleme und wir haben uns auch ohne Probleme gefunden. Endlich! Zusammen mit ihm und seiner Schwester sind wir dann in eine kostenlose Ausstellung gegangen. Ich liebe Kunst und Ausstellungen sind auch immer klasse, aber hier handelte es sich um moderne Plakatkunst der 60er und 70er Jahre. Ich bin ehrlich gesagt kein besonders großer Fan dieser Zeit, aber manche Werke waren echt nicht schlecht. Stolz kann ich auch behaupten, dass ich bei den meisten verstanden habe, was sie angepriesen haben, und das, obwohl das Plakat graphisch kaum Bezug zum Inhalt hat. Natürlich habe ich mich im Gästebuch verewigt.
Im Anschluss darauf haben wir diskutiert wie wir die Nancy-Buch-Sache handhaben und sie angerufen. Kurzerhand sind Katha und ich dann nach Shibuya und haben ihr das Buch gebracht, während Stefan noch in einer weiteren Ausstellung war. Laut Flyer war das wesentlich interessanter. Schade.
Wir haben uns dann wieder in Ginza getroffen und wollten in eine Bar oder so. Probleme gibt es da mit Katha, weil Alkohol in japan erst ab 21 erlaubt ist und sie noch nicht so alt ist. Aber deswegen würde sie nicht des Lokals verwiesen werden. Erste Anlaufstelle war eine Bierbar mit deutschen Gerichten auf der Speisekarte, wie Käsefondue und Schweinshackse. Aber weil wir un Ginza, dem Edelviertel (銀座-Silber+Sitz), waren, waren und die Preise zu heftig. Zack, da zogen die japaner ihre Handys und habn ein günsiges Lokal gegoogelt. Anscheinend haben sie aber kein Kompass integriert, sodass wir erstmal in die falsche Richting marschiert sind. Fand ich persönlich nicht ganz so schlimm, weil dann hat man die Geschäfte sehen können: Abercrombie& Fitch -ganz neu eröffnet, die Japaner standen Schlange- Svarowski, Prada, Rolex und H&M. Es fuhren dicke Ferraris herum und ein Motorrad mit blauer Unterbodenbeleuchtung. Zu Fuß waren die Damen auch mit Kimono unterwegs. Man hat sich eigentlich fehl am Platz gefühlt, bis man zu dem Baumkuchenladen kam. Die Japner stehen auf Baumkuchen, seit irgendwelche Deutschen den mal eingeführt haben. Die Japaber sagen auch richtig "Baumkuchen" dazu. Und sie haben auch wesentlich bessere Variationen als wir, z.B. Banane, Karamel oder Süßkartoffel. Das Geschäft hatte Baumkuchen auf spießen, die sich gedreht haben, dass sah dann aus wie bei uns Hähnchen auf dem Grill^^
Auf dem Weg zum Lokal sind wir noch an einem Kabukitheater vorbeigekommen. Kabuki ist traditionelles Theater in Japan. Ein edles Gebäude.
Das lokal ist unterirdisch gewesen und bot hauptsächlich Fischgerichte an. Diesmal gab es keinen Automaten, wo wir vorher bestellen konnten, dafür haben wir am Tisch eine Liste von Gerichten gehabt, wo man sein Gericht angekreut hat. Die Gerichte wurden dann auf den Tisch gestellt und jeder hat davon gegessen. Das ist echt gut gewesen, weil alles lecker war. Uns ist im Grunde genommen gleich Alkohol bestellt worden. Ich hatte Schnaps mit Mango, sehr süffig und ohne Wirkung. Katha durfte nicht, aber sie hat trotzdem von mir getrunken. Von dem Sake, der später aufgetischt wurde, hat sie allerdings auch eingeschenkt bekommen.
Das Essen war herrlich: Im Grunde genommen hat alles geschmeckt. Es gab Sashimi -rohen Fisch-, Chicken Wings in perfekter Barbecuesauce, frittierte Garnelen-allerdings mit Allem noch dran, sodass Katha, als sie die Augen bemerkt hat, nicht mehr weiter essen konnte. Verständlich, aber schade drum. Dafür habe ich umso mehr gegessen- Fischbrust, gebratenen Oktopus -sehr lecker-, Tofu -nicht mein Lieblingessen- und Camnebert. Dummerweise habe ich mich bei einer Peperonie verschätzt und obwohl ich Scharfes echt gut abkann, hat sie mich doch tatsächlich zum Weinen gebracht. Das hat natürlich alle erheitert, mich auch. Tja, lieber Dönerladen in Trittau, nicht nur ihr bekommt mich zum Weinen ^^.
Der abend war echt herrlich. Lecker Essen, lecker Alkohol und nette Unterhaltung. Unsere japaische Begleitung war sehr neugierig und hat viel gefragt. Da sie kein deutsch konnte (der Tandempartner schon, aber sie nicht), hat sie zum Teil auch in englisch geredet, was bei mehr Alkohol schneller geworden ist. Wir haben über Umgangssprache, Aberglaube und Studium geredet. Ich hatte das Gefühl, endlich wieder mehr japanisch zu reden, wo wir gestern zu dritt unterwegs waren und kaum japanisch gesprochen haben.
Ich würde mich gerne wieder mit ihnen treffen.
Es war ein recht ereignisloser Tag. Zuhause ging es aber noch mal kurz rund: Wir wollten uns in der Küche treffen um den morgigen Tag zu planen uns Katha macht ihre Tür zu. Kein Ding, ihre Karte, hier besitzen wir Magnetkarten als Schlüssel, war noch in ihrem Zimmer in dem Apparat der für Strom sorgt (es gibt nur Strom wenn die Karte da ist). Aber als sie wieder ins Zimmer wollte, ging die Klinke nicht runter. Panik! Wie kommt sie jetzt ins Zimmer?
Wir haben dann versucht den House manager zu finden, haben ihn aber nicht gefunden. Dann haben wir an 6 Türen von den ganzen Room assistans geklopft, die für uns da sind, wenn wir Hilfe brauchen, aber keiner da. Eine Japanerin in der Küche wusste auch nicht was wir tun können und auf dem Weg zum nächsten Gang habe ich in der anderen Küche nachgefragt ob hier zufälligerweise ein Assistant ist und glücklicherweise war da einer. Natürlich hat er gleich die Mastercard geholt und versucht die Tür aufzubekommen. Aber das war echt kniffelig. Nach 20 Versuchen oder so, ging die Tür dann wieder auf. Katha soll die Tür von innen verschlossen haben, aber wir sind der Meinung dass dem nicht so war. Egal, alle sind glücklich und so ein Adrenalinschub ist doch auch immer wieder gut.
So gruesse vom Trittauer Dönerladen. Wenn du mal wieder hier bist gibt es einen extra scharfen das lässt er nicht auf sich sitzen.
AntwortenLöschenTrittau? Das bei Hamburg? Die Welt ist ja sooo klein. ^^°
AntwortenLöschenIch hab doch gesagt, dass man mit der Tür aufpassen muss!
Yvo hat geweint :D Wegen einer Peperoni! Wie süß~
AntwortenLöschenFalls du Gelegenheit hast und ihr einen findet, aber die sind überall, dann geh mal in einen Daiso Shop (in Harajuku auf der Takeshitadôri ist einer), das ist ein toller 100 Yen Shop.