Wie ich schon in meinem ersten Eintrag zu dieser Reise geschrieben habe, war der Plan, dass wir in die Universal Studios Japan fahren. Nach den wochenlangen Vorbereitungen und dem Warten auf die Tickets, sind die Erwartungen ziemlich hoch. Der Preis tut dazu sein Übriges. Wir haben tatsächlich umgerechnet zu zweit für den Eintritt mit Extraticket für das Nintendoland 470€ bezahlt. Wir haben uns gesagt, dass wir wahrscheinlich nie mehr hinfahren werden und als Achterbahnfans und Potter-Nerd muss man halt hin.

Gut vorbereitet ging es schon so früh los, dass wir um 8 Uhr angekommen sind. Und gut vorbereitet heißt: Marcel hat sein tattooverdeckendes Outfit mit Handschuhen, Schal und Pulli an. Das Make-Up ist im Rucksack. Obwohl unsere Bahn relativ leer war, standen schon Unmengen Menschen vor dem Eingang und die ersten Achterbahnen waren schon aktiv. Der Einlass ging aber relativ schnell mit Sicherheitskontrolle und da zeigt sich: Marcel kann aufatmen und muss sich nicht vermummen. Die Tattoos sind okay.
Unser Zeitplan war einfach. Wir haben einen Zeitraum von 11:50 an für das Nintendoland und in folgenden 1,5 Stunden können wir dort drei Bahnen fahren ohne in der normalen Schlange zu stehen. Um 18:10 Uhr geht es dann mit zwei weiteren Bahnen in der Wizarding World weiter, wo wir einen festen Zeitraum haben. In der restlichen Zeit können wir machen was wir wollen und haben sogar noch zwei weitere Bahnen unserer Wahl, wo wir die Warteschlange überspringen können. Daher sind wir am Anfang erstmal relativ planlos drauflos gelaufen und haben uns die amerikanisch angehauchten Welten am Anfang angeschaut. Die waren aber noch langweilig, da die Geschäfte uns Essenslokale die dort alle sind erst später aufmachen. Es war aber schon eindeutig zu sehen, dass USJ als Hauptziel hat, Unmengen an Merchandise an Leute loszuwerden. Es gab bestimmt 50 verschiedene Haarreifen zu den Themenwelten, lustige Hüte, Schlüsselanhänger etc. Man kann dort definitiv sehr viel Geld lassen.

Die erste Welt in die wir gestolpert sind war die Minion-Welt. Die war relativ klein, aber sehr liebevoll gemacht. Man hat viele Shops und Themen aus der Welt erkannt. Und natürlich haben die Minions überall Blödsinn gemacht. Theoretisch hatten wir die Möglichkeit die dortige Attraktion zu besuchen, aber wir wollten lieber dafür den "Flying Dinosaur" nehmen. Das war eine der beiden Fahrattraktionen in der Nachbarwelt Jurassic Park. Die Achterbahn hat uns schon von weitem angelockt und wir wussten auf was wir uns einlassen. Man liegt bei dieser Achterbahn unter der Schiene und mit dem Gesicht zum Boden. Man ist sozusagen der Flugsaurier. Mit unserem Expresspass sind wir an der Schlange vorbeigehuscht und haben viel Zeit gespart, man kommt sich ein bisschen wie ein VIP vor. Klar, ein bisschen muss man warten, aber es sind vielleicht insgesamt mit Rucksack verstauen und Boarding 20 Minuten. Und dann hängt man da schon in der Luft und wird hochgezogen. Erst schräg, aber oben liegt man parallel zum Boden und stürzt dann kopfvoran hinab. Das ist total irre. In der Achterbahn gibt es mehrere Loopings und Schrauben. Dadurch, dass man unter der Bahn hängt sieht man nicht wirklich was kommt und das Gefühl beim Looping außen zu sein ist verrückt. Das hat absolut Spaß gemacht.

Und weil uns Jurassic Park gefällt nutzen wir unseren Pass auch gleich für die zweite Aktion. "The Ride" ist eine Bootsfahrt durch den Jurassic Park. Man schippert am Anfang gemächlich durch den Park und erfreut sich an den Stegosauriern und Brachiosauriern. Und dann kommt man in die gefährliche Zone der Raptoren. Dummerweise, wer hätte es geahnt, ist der Zaun kaputt und anscheinend sind Saurier ausgebrochen. Die Story des Films ist ja bekannt. Und die Wasserfahrt wird ein wenig wilder als wir durch Lagerräume schippern und dann auf einmal ein Riesen T-Rex von vorne auf uns zustürmt. Tja, erwischt hat er uns nicht weil wir dann bergab gesaust sind. Es hat uns komplett durchnässt. Marcels Shirt war komplett durch und ich hab auch einiges abbekommen. Zum Glück hatten wir noch Pullis mit, sodass wir wechseln konnten. Das Wetter war zum Glück angenehm.
Die Wartezeit für das Nintendoland haben wir mit ein bisschen Essenssuche und Rumlaufen überbrückt. Wir sind auch schon nach Hogsmeade, in die Wizarding World, gelaufen und haben uns dort schon mal umgeschaut. Es spricht bestimmt mein Potter-Herz aus mir, aber wenn man um die Ecke kommt, Hogsmeade sieht und im Hintergrund ragt Hogwarts raus, dann fühlt sich das schon schön an. Aber noch sind wir nicht soweit, dass wir da die Fahrattraktionen nutzen dürfen. Shoppen ist aber allemal drin.

Das Nintendoland ist der Aushänger der USJ. Und das auch zurecht. Man bestritt die Zone und man fühlt sich so, als wäre man direkt in den Mario-Spielen. Das Land hat mehrere Ebenen wo die fleischfressenden Pflanzen aus Röhren kommen oder Geldblöcke sind. Man sieht die Pilze umherwandern oder die Stachelpflanzen. Natürlich ist ein Bowserschloss vorhanden und Yoshies fahren auch umher. Wir haben zeitbedingt unsere Fahrten abgearbeitet. Zuerst gab es "Koopas Challenge". Man kann eigentlich sagen, dass wir in echt Mario Kart gefahren sind. Dazu saßen wir in Viererautos und hatten eine Brille auf, die uns durch Augmented Reality die Gegner gezeigt hat. Also wie im Sci-Fi Film hat man das Spiel auf der Brille vor Augen gehabt. Man musste Lenken (klar, das Auto fuhr eigentlich allein) und auf die Gegner schießen. Dabei hat man Münzen gesammelt. Für das Nintentoland konnte man sich ein Armband kaufen um Münzen zu sammeln und am Ende gegen Bowser zu spielen, das haben wir aber nicht gemacht. Koopas Challenge war cool gemacht und hat Spaß gemacht, weil man aktiv dabei war.

Direkt danach sind wir zu "Yoshi's Adventure" gehuscht. Das war superentspannt. Man saß in einem Yoshi und ist durch das Nintendoland gefahren. Nichts Aufregendes, aber man hat die Liebe gesehen die in den Aufbau gesteckt wurde. Es war wirklich jedes Detail irgendwie mit Mario und Co verwandt. Nach dieser kurzen Fahrt ging es dann in das neue Donkey Kong Land. Auch hier ist alles wie im Spiel, man kann Minispiele spielen um bekannte Charaktere zu sehen. Überall sind die Ruinen und Bananen. Wer Donkey Kong gespielt hat, kennt natürlich auch die Level wo man in der Lore gefahren ist und Bananen sammeln musste, dabei musste man springen um über Löcher zu kommen. "Mine Cart Madness" ist genau das. Man sitzt in der Lore und fährt über holprige Schienen und diese gehen mal zur Seite weg, oder hören auf oder man wird durch Tonnen neu gepusht und nimmt Speed auf. In dem Moment wo die Scheinen aufhören wird einem schon mulmig und das "Springen", wenn die Schienen aufhören ist sehr ruckartig. Aber insgesamt wieder verdammt cool gemacht.
Nun hatten wir unsere drei Fahrten und konnten nun die Nintendowelten in Ruhe genießen. Parallel fing es leider an zu regnen, aber natürlich hatten wir Schirme mit, daher hat es kaum gestört. Die Hälfte der Welten sind Shops voller Mitbringsel. Und was man an Blödsinn kaufen kann, darauf kommt man noch nicht einmal. Für Japan ist es sehr typisch, dass man Süßigkeiten als Mitbringsel mitbringt, daher gab es von jeder Thematik zahlreiche Keks- und Schokoladenvarianten in hübschen Geschenkdosen.

Wir hatten unsere zwei Sonderexpresstickets schon für Jurassic Park eingesetzt, aber da wir viel Zeit hatten, sind wir in "Shaws" gegangen. Bei uns bekannt als der Weiße Hai. Allerdings haben wir uns gesagt, wir müssen ja nicht zwingend zusammen fahren, also haben wir die Singleline genutzt. Dadurch haben wir die Wartezeit von 80 Minuten auf 30 verkürzt. Die Fahrattraktion war eine Bootsfahrt und am Ende mussten wir dem Schiffsmann versprechen nicht zu erzählen was passiert ist. Wir sind während der Fahrt vom Weißen Hai angegriffen worden. Hierbei war die Bootsfahrt vom Schauspieltalent des Schiffmanns abhängig, da dieser Angst zeigte und den Hai beschoss. Es war total süß gemacht wie uns der Weiße Hei "angegriffen" hat.
Nun mussten wir eine ordentliche Spanne Zeit rumbekommen. Wir waren relativ überrascht, dass das USJ nicht so groß ist wie wir dachten. Man war schnell von einem Land zum anderen gewandert. Das haben wir auch gemacht um uns den Park-Stempel zu holen. Wir haben so ziemlich jeden Merchandise-Shop angesehen, gegessen und sogar eine kleine Show in Hogsmeade angesehen.
Und dann durften wir in Hogwarts "Forbidden Journey" fahren. Und das war der Oberhammer. Unser Highlight, auch wenn Marcel danach einige Probleme mit dem Magen bekam. Es ist schwer zu beschreiben. Man sitzt in einer kleinen Kabine und schwebt durch die Geschichte. Hierbei werden mit Bewegungen an der Kabine Bewegungen erzeugt und durch, ich schätze runde Bildschirme und Projektionen um einen herum, wird einem vorgegaukelt, dass man Harry Potter auf dem Besen hinterher fliegt. Dabei flieht man vor dem Drachen oder den Dementoren. Der Bildschirm wechselt sich ab mit echten Figuren die sich bewegen und bei denen man denkt, dass sie einen fressen oder schlagen. Es war, als wäre man dabei. Es war der Hammer. Wer aber zu Motion Sickness neigt, für den ist das nichts. Wir waren auf jeden Fall begeistert.

Direkt danach ging es noch zum "Flight with the Hippogreif", eine normale Achterbahn, allerdings durften wir nicht mitfahren. Ich würde ja sagen wir waren zu dick für den Sicherheitsbügel, aber das stimmt nicht ganz. Unsere Beine waren zu lange und man konnte den Bügel nicht weit genug runterdrücken. Okay, wir sind lachend ausgestiegen, darauf haben wir doch nur gewartet. Wie Japan ist, hat man sich entschuldigt und man hat uns neue Expresskarten angeboten. Das fanden wir super. Man stelle sich vor, man wartet da seine 120 Minuten und dann darf man nicht mitfahren. Ich wäre so sackig. Da ist das ein tolles Angebot. Allerdings, was machen wir? Nochmal Harry Potter? Marcel hätte gekotzt, auch wenn es cool war. Den fliegenden Dinosaurier? Wir haben uns entschieden in die Minionwelt zu gehen und da die Attraktion zu machen.
Es gab noch eine Achterbahn die uns fehlt, aber aufgrund des flauen Magens haben wir sie nicht genommen. Lange Story short: "Minion Mayhem" war auch wie Harry Potter mit Video und sich bewegenden Kabinen. Wir hatten zwar vorher nachgefragt, aber man sagte uns es sei nur ein bisschen so. Es war aber ganz schön dolle so. Marcel hat das Ganze mit geschlossenen Augen durchgestanden und ich bin das "Miniontraining" durch und habe es ganz erlebt. Es war süß gemacht und ich hatte Spaß. Ich kann aber auch jeden verstehen, der damit Probleme hat.

Und nun war Schluss. Der Magen war durch und wir hatten alles erlebt was wir erleben wollten. Ich habe zwischendurch mal durchgerechnet was wir mit dem Expresspass an Wartezeit gespart haben: ich bin auf 640 Minuten gekommen. So ziemlich jede Bahn hatte zwischen 100 und 120 Minuten Wartezeit. Ohne Pass hätten wir nicht ansatzweise alles schaffen können. Abgesehen davon, dass wir nicht soviel Lust hatten zu warten. Aber wir können behaupten: jede Bahn war es wert (außer Yoshi, das war zum Entspannen). Ob sich die Geldinvestition gelohnt hat muss jeder für sich selbst entschieden. Wir hatten einen schönen Tag mit einmaligen Achterbahnerlebnissen.