Der letzte ganze Tag bricht an. Damit wir morgen keinen Stress haben, haben wir uns vorgenommen als erstes die Koffer zu packen. Natürlich fehlen noch zwei, drei Dinge, aber die Mitbringsel und der Großteil der Klamotten kann schon verstaut werden. Wenn alles auf den Betten verteilt ist, glaubt man nicht, dass das ansatzweise reinpasst. Und es gehört auch jede Menge Tetris-Talent dazu, aber wir haben es geschafft. Jetzt darf es nur nicht zu schwer sein, aber das werden wir mein Auschecken prüfen. Zur Not ist noch ausreichend Platz in den Rücksäcken.
Tagesaufgabe ist erfüllt, also können wir den letzten Tag gechillt angehen. Wir haben heute keine Pläne mehr, keine Dates und unser RailPass kann auch nicht mehr genutzt werden, da 21 Tage verstrichen sind. Weniger wild, wir haben noch unsre Sucia-Card mit der wir auch Bahn fahren können, aber das kostet dann und wir wollen sie nicht mehr aufladen, das ist verschenktes Geld (Suica-Karten sind Prepaid-Karten für das Bahnfahren. Man lädt einen Betrag auf und piept sich zu jeder Fahrt ein und am Ziel wieder aus. Je nach Strecke und Bahn wird der Betrag dann abgezogen). Deshalb beschließen wir beim Frühstück nach Asakusa zu laufen. Marcel möchte nochmal Asakusa sehen, weil wir am Anfang mit Yoann da sehr durchgehechtet sind. Außerdem möchte Marcel noch folgende Dinge essen: Taiyaki, Daifuku, Katsudon, Melonpan..... Ich zweifle nicht an seinem Magen, eher an der Zeit. Es ist wieder bestes Wetter und wir laufen nach Asakusa, ca, 4,5 km. Der Weg führt uns an das Ufer des Sumida-Flusses wo wir einfach nur am Wasser entlang Richtung SkyTree laufen. Der ragt natürlich über allem hinaus und sieht mit den Kirschblüten am Ufer nur toll aus. Aber die Hochblüte ist vorbei, die Blütenblätter fallen bereits, was einen überromantischen Moment macht, wenn der Wind weht und man mittendrin steht. Die Sonne scheint so sehr, dass wir befürchten mit einem kleinen Sonnenbrand nach Hause zu gehen.
In Asakusa angekommen gehen wir erst einmal in das Touristenzentrum und nutzen dort die Aussichtsmöglichkeit um über die Nakamise-dori zum Schrein zu schauen. Und um uns einen Plan zu machen, wie wir dort am besten durchhuschen. Da wir all unsere Souvenirs erledigt haben, haben wir einfach nur rumgeschnöpelt. Das Geld ging tatsächlich heute für das Essen drauf. Es gab Melonpan mit Matchaeis für mich und Vanielleeis für Marcel, Taiyaki hatte er mit Cremefüllung und ich mit Süßkartoffel. Zum Mittag haben wir uns Monja und Okonomiyaki gegönnt. Das kannte Marcel nicht und ist eins der bekanntesten Gerichte hier. Daifuku haben wir auch mitgenommen und zum Abschluss nach dem Bummeln haben wir in einem anscheinend sehr bekannten Matchacafe uns noch eine richtig gute Matcha-Latte gegönnt. Ein würdiger Abschluss mit Blick auf den SkyTree.
Da es aber zum Abend hin schon sehr windig und frisch wurde sind wir mit der Bahn zurückgefahren, Soviel Geld ist noch auf der Suica drauf gewesen. Da wir wegen des RailPasses nur den Bahnhof Tokyo genutzt haben, konnten wir diesmal direkt die Haltestelle vor dem Hotel nutzen und stellen fest: da ist die ganze Zeit ein Touristencenter und eine elegante Restaurant- und Einkaufspassage vor unserer Nase gewesen. Aber selbst im Hauptbahnhof hat man immer wieder ja nach der genutzten Bahn komplett andere Wege gefunden und neue Restaurants. Ich frage mich ernsthaft, ob irgendjemand den ganzen Bahnhof kennt und weiß was wo ist. Und ob das alles wirklich damals vom Architekten geplant wurde oder ob es sich vielleicht über die Jahre entwickelt hat.Jetzt steht nur noch das Abendessen an und der letzte Tag ist zu Ende. Morgen geht es gemütlich zum Flughafen um dann viel zu lange im engen Flugzeug zu sein. Es ist aber okay, natürlich blutet das Herz, aber die Sehnsucht nach Hause, zu den Katzen, ist schon groß. Und im Flugzeug wird dann geplant, wann es wieder hierher geht...
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